Die Arbeiter der Firma vonRoll casting aus Emmenbrücke staunten, als sie gestern das Rohstofflager sahen. Metalldiebe klauten übers Wochenende 4,5 Tonnen reines Nickel im Wert von 55000 Franken. Trotz der enormen Menge entkamen sie unbemerkt. Sogar auf den Überwachungskameras fehlt jede Spur.
Waren Profis am Werk?
Personalchef Marco Augustin (50) vermutet dahinter das Werk von Profis. Für ihn ist klar: «Die wussten genau, was sie taten.» Seinen Verdacht stützt er auf das gezielte und äusserst dreiste Vorgehen der Einbrecher. Unbemerkt drangen sie in die Werkhalle der Giesserei ein, durchtrennten ein Absperrgitter und plünderten die rotweissen Fässer mit dem Nickel. Die leeren Behälter schmissen sie auf den Boden. «Nur ein Fachmann weiss, was da drin ist», sagt Augustin. Und: «Die Diebe kannten den Marktwert von Nickel. Das günstigere Kupfer war ihnen wohl zu billig. Das liessen sie einfach liegen.»
Diebe hatten schweres Gerät
Das genaue Vorgehen der Täter ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Luzerner Polizei sucht weiterhin Zeugen. Fakt ist aber: Die Metalldiebe nutzten schweres Gerät. Sie konnten nicht mit dem Laster direkt in die gesicherte Halle fahren. Deshalb luden sie das Nickel um und transportierten es zum Ausgang. «Das macht keiner von Hand», sagt Augustin. «Ich vermute, die hatten einen Hand-Gabelstapler.»
Der Personalchef zieht eine Lehre aus der Sache: «Jetzt investieren wir noch weiter in die Sicherheit», sagt er. Er weiss: Metalldiebstähle nehmen zu. Grund. Bei vielen Materialien sind die Preise gestiegen.