Der schwarze Mercedes-Bolide steht auf einem Kiesweg irgendwo auf dem Land. Zuerst leuchten nur die Bremslichter, dann setzt das Wummern des Motors ein. Während ein Mann hinter dem Steuer sitzt und im Leerlauf immer wieder aufs Gas drückt, hält eine weitere Person ihre Handykamera aufs Heck des Wagens. So weit, so ungewöhnlich.
Wie es sich für einen Sportwagen gehört, ist auch bei diesem Modell der Heckspoiler inklusive – und er scheint hier der ganze Stolz des Besitzers zu sein.
Auf Knopfdruck lässt der Fahrer den Spoiler ausfahren. Darauf zu sehen ist eine mit leuchtend orangen Lettern verfasste Botschaft, mit der sich der Mercedes-Besitzer an die Verkehrsteilnehmer hinter ihm richtet: «Eure Armut kotzt mich an.»
Der Besitzer der Nobelkarosse – seinen Mercedes-AMG GT S gibts neu für satte 153'000 Franken – hat für die anderen Autobesitzer offensichtlich nur Häme übrig.
«In diesem Kanton bezahlt man ja auch kaum Steuern»
Was als Gag gedacht ist, kommt nicht überall gut an. Auf der Facebook-Seite von Radio Energy, wo das Video ebenfalls aufgeschaltet wurde, regen sich mehrere Nutzer über die Aktion des Autobesitzers auf. «Seine Protzerei kotzt mich an», schreibt jemand. Und ein weiterer Kommentar dazu lautet mit Anspielung auf das Zuger Nummernschild des Mercedes: «In diesem Kanton bezahlt man ja auch kaum Steuern.»
Es gibt aber auch viele, welche die Heckspoiler-Botschaft mit Humor nehmen. «Der scheint im Leben vieles richtig gemacht zu haben», heisst es in der Facebook-Kommentarspalte von Energy weiter. Und: «Für mich ist er ein Boss.»
Für den Fall, dass die Wut der Neider doch überhand nehmen sollte, hat der Mercedes-Fahrer übrigens vorgesorgt: Im Video, das unter anderem auf Whatsapp kursiert, ist das Zuger Kennzeichen zwar vollständig zu erkennen. Die Halterabfrage wurde jedoch vom Besitzer vorsorglich gesperrt. (cat)