Mediziner wollen eigenes Portal
Schweizer Ärzte am Internet-Pranger

Unter Berufung auf den Datenschutz haben Schweizer Ärzte Bewertungsportale im Netz bislang gebremst. Jetzt zeigen sie sich doch noch kritikfähig und denken sogar über ein eigenes Portal nach.
Publiziert: 24.11.2014 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:03 Uhr

Bisher hat sich die Schweizer Ärzte-Verbindung FMH erfolgreich gegen Bewertungsportale im Internet gewehrt. Während die Online-Beurteilung über die Quälität von Medizinern weltweit Hochkonjunktur hat, gibt es in der Schweiz gerade mal zwei entsprechende Portale. Negative Kommentare sind dort kaum zu finden.

«Die FMH hat ihren Mitgliedern empfohlen, quasi gegen Bewertungsportale vorzugehen und hat rechtliche Abklärungen gemacht, das zu stoppen oder zu bremsen», sagt Beat Burger vom Bewertungsportal Medicosearch zu SRF.

«Was machen wir falsch?»

Jetzt kommt es zur Kehrtwende. Plötzlich heisst es seitens der FMH, das Bedürfnis der Patienten, ihren Arzt zu beurteilen, sei gross. Und die Ärzte-Vereinigung geht sogar noch einen Schritt weiter: Man denke über die Entwicklung eines eigenen Bewertungsportals nach.

«Ich gehe davon aus, dass es mittelfristig – ich kann jetzt nicht sagen bereits 2016 – ein Portal gibt. Aber es ist eine interessante Herausforderung, der wir uns stellen», sagt FMH-Vorstandsmitglied Gert Printzen zu SRF.

Printzen gibt sich offen: «Ich glaube auch, dass wir Ärzte wissen müssen: Was machen wir falsch? Wie können wir lernen?» (mad)

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