Mediamarkt kippt Werbespot
Reto Löli darf nicht mehr masturbieren

Familie Löli ist das neue Aushängeschild von Mediamarkt Schweiz. Dass Sohn Reto zur Primetime im Fernsehen masturbiert, geht den Zuschauern zu weit. Jetzt wird der Clip nicht mehr ausgestrahlt.
Publiziert: 04.12.2014 um 09:28 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 23:38 Uhr

Jeder Stoss gibt zehn Punkte. Die zwei kopulierenden Pixel-Figürchen, die innerhalb eines Porno-Games über den Uralt-Computer flimmern, findet Reto Löli so sexy, dass er Hand anlegen muss. Die Fünf-Sekunden-Sequenz ist Teil der neuen Werbespot-Serie von Mediamarkt.

Mama, Papa, Reto und Clara Löli sind die neuen Werbeträger von Mediamarkt Schweiz. Sie zelebrieren den 80er-Jahre-Trash und haben keine Ahnung von moderner Technik. Ändern wird sich das mit der Neueröffnung eines Mediamarkts direkt vor Lölis Stubenfenster.

Flut von Reklamationen

Dass der Vater, der laut den Machern als Briefcouvert-Abschlecker arbeitet, den Körper des schönen Fitness-Sternchens auf der Mattscheibe mit einem Feldstecher genauer anschauen will, und dass Clara von Zauberstäben in den Hosen der Männer spricht, scheint niemanden zu stören. Dass Reto aber in seinem Bett masturbiert, geht den Zuschauern zu weit.

Über 50 schriftliche Beschwerden gingen bei Mediamarkt ein – jetzt hat das Unternehmen Reto beschnitten. «Wegen der Reklamationen haben wir uns entschieden, den Kurzspot mit Sohn Reto nicht mehr auszustrahlen», bestätigt eine Sprecherin gegenüber «20 Minuten».

«Wir wollen polarisieren»

Die Sendezeit des Imagespots, in dem die ganze Familie inklusive Sohn zu sehen ist, wurde zudem auf einigen Sendern nach hinten verschoben und wird in der Westschweiz und im Tessin erst nach 20, respektive 22 Uhr ausgestrahlt.

«Wir wissen, dass die bewusst überspitzte Darstellung und der zuweilen schräge Humor unserer Werbung nicht immer Gefallen finden. Wir wollen mit unserer Werbung polarisieren, jedoch keineswegs beleidigen oder schockieren», sagt die Sprecherin weiter.

Publisuisse-Sprecher Reto Burkalter räumt ein, dass der heikle Spot schon bei der Visionierung auffiel und klar war, dass er für Beschwerden sorgen könnte. «Deshalb wurde der Sport auch nicht vor oder nach Kindersendungen ausgestrahlt.» (lex)

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