«Kennt Ihr dieses Insekt?», fragten gleich mehrere Leserreporter in den vergangenen Tagen. Ein Experte löst das Rätsel für uns auf: Es ist eine Maulwurfsgrille, auch Werren genannt.

«Die Maulwurfsgrille ist eine gefährdete Tierart und findet man meist im Garten», sagt der Insenktenforscher Christoph Germann. Das Tier ist der Chuck Norris unter den Insekten: Sie kann fliegen, schwimmen, sich in unterirdischen Gängen zurechtfinden und «sehr schön singen», sagt Germann.

Mit «schön singen» meint der Insenktenforscher das «Rrrrr-Geräusch» das die Maulwurfgrillen machen, wenn die Männchen gerade auf Brautschau sind. «Von Ende Mai bis Ende Juni ist Paarungszeit und dann fliegen die Männchen umher. Das könnte der Grund sein, weshalb gerade jetzt so viele von ihnen gesichtet wurden».

Die Tiere besitzen grosse Grabschaufeln und leben unterirdisch wie Maulwürfe. «Sie können mit ihren Klauen ganz schön zupacken, sind jedoch für den Menschen völlig ungefährlich», sagt Germann. Sie werden rund 6 cm gross. Maulwurfsgrillen sind hauptsächlich Nacht- und Dämmerungs-aktiv. Ihre natürlich Feinde sind Vögel, Katzen sowie der Maulwurf. «Es ist ein gesunder Garten, wenn man ein solches Tier darin findet. Denn die Maulwurfgrille reagiert sehr empfindlich auf Pestizide und mag es eher natürlich.»

Ruf als Schädling

In der Schweiz trifft man die Tiere im Flachland und im Mittelland an. «Sie haben einen Ruf als Schädling, da sie sich manchmal von Wurzeln ernähren.» Germann betont jedoch: «Mehrheitlich sind sie Fleischesser: Sie essen Raupen und Larven, daher sind sie nicht nur Schädlinge sondern auch Nützlinge».

Übrigens: Die Maulwurfsgrille war schon vor dem Menschen da — Sie existiert seit über 35 Millionen Jahren, was Fossilfunde belegen.