Matthias Egger, Leiter der Covid-19 Task-Force des Bundes
Massnahmen könnten noch zwei Jahre dauern

Das wars noch lange nicht: Die Massnahmen gegen das Coronavirus könnten unseren Alltag noch zwei Jahre lang beeinträchtigen. Das sagt Matthias Egger, Leiter der Covid-19 Task-Force des Bundes, in der «NZZ am Sonntag».
Publiziert: 03.05.2020 um 08:00 Uhr
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Die Massnahmen gegen Corona schränken ein und führen auch zu Protest.
Foto: AFP

Die Massnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus könnten die Schweizer Bevölkerung noch lange einschränken. Das sagt Matthias Egger, Leiter der Covid-19 Task-Force des Bundes, in der «NZZ am Sonntag».

«Es ist möglich, dass wir noch zwei Jahre oder länger so weiterleben müssen», sagt Egger, der auch den Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds präsidiert. Damit meine er Abstand, Masken, Hygiene – alles was dazu gehöre, um die Verbreitung des Corona-Virus zu bremsen. Es könne noch lange gehen, bis ein Impfstoff gegen Covid-19 gefunden sei und Normalität zurückkehre.

Wirtschaftliche Interessen

Wäre es nach der Wissenschaft gegangen, gäbe es strengere Regeln für die teilweise Aufhebung des Lockdowns am 11. Mai, schreibt die Zeitung weiter. Dies gehe aus Papieren des Expertenrats des Bundes hervor, die nun online publiziert sind. «Es ist völlig klar, dass wirtschaftliche Interessen bei diesen Entscheiden mit eine Rolle spielen», sagt Egger im Interview.

Zudem müssten auch die sozialen Folgen des Lockdowns in Entscheidungen mit einfliessen, nicht nur der Schutz der Gesundheit. Auch wenn der Bundesrat nun etwas forscher vorgehe, sei das «keine Hochrisikostrategie», sagt er. «Wenn sich die Schweizer Bevölkerung an die Regeln und Schutzkonzepte hält, ist zu erwarten, dass die Reproduktionszahl unter eins bleibt.» (gf)

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