Es ist ein trauriger Anblick, der sich den Bergungskräften am Dienstag am Mondsee in Österreich bietet. Sie ziehen einen Lamborghini Huracan (610 PS!) aus dem Wasser. Und zwar mit einer ganz speziellen Gucci-Lackierung. Wert: rund 300'000 Franken.
Eine Protzkarre der Extraklasse. Besitzer: Matthias A.* (31). Der Ostschweizer hatte den Gucci-Lambo bei einem Wendemanöver auf dem Parkplatz in den See gesetzt. Der Grund: Er hatte Gas und Bremse verwechselt.
Während sich der 31-Jährige ans Ufer retten kann, sinkt die Luxuskarosse fünf Meter in die Tiefe. Er kommt mit dem Schrecken davon.
Wasser ist tödlich für ein Auto
Weniger Glück hat der Gucci-Lambo. Es sieht nämlich nicht gut aus, um den Wagen. Blick hat mit mehreren Garagisten in der Schweiz gesprochen, die sich auf Luxus-Autos spezialisiert haben. Für alle drei ist klar: Das Auto ist wohl reif für den Schrottplatz. «Wenn ein Auto über längere Zeit unter Wasser bleibt, ist es normalerweise nicht mehr zu retten», sagt ein Garagist.
Der Grund: Steht das Wasser bis zu den Fensterscheiben, dringt Wasser unter die Motorhaube ein. Der Motor und das Getriebe werden beschädigt. Zudem läuft Wasser in die elektronischen Bauteile. Die Folge: Totalschaden!
«Reparatur lohnt sich kaum»
«Bei einem Auto mit einem Gesamtwert von mehr als 300'000 Franken ist modernste Elektronik mit vielen Sensoren und hauchdünnen Kabeln verbaut. Diese Elektronik ist sehr teuer, auch bei der Reparatur. Ob sich eine solche lohnt, ist daher fraglich und muss individuell angeschaut werden», sagt ein Garagist.
Aus der Ferne könne man nicht beurteilen, ob sich ein Auto noch reparieren lässt oder nicht. Aber: «Im Normalfall lohnt sich eine Reparatur kaum. Dafür bräuchte man schon sehr viel Glück», so die Bilanz eines Mechanikers.
Wer einen Wasserschaden erleide, müsse diesen unbedingt in einer Werkstatt untersuchen lassen. «Auf keinen Fall sollte der Motor gestartet werden», sagt ein Garagist. Stattdessen solle man das Auto noch vor Ort abstellen, begutachten und in eine Werkstatt abschleppen lassen. «Wer trotz Wasser unter der Haube den Motor startet, riskiert einen Kurzschluss.» (zis)