Maskenpflicht am Arbeitsplatz
Die Schweiz ist ein Spätzünder

Alle Angestellten von Novartis und Ems-Chemie müssen Masken tragen. Doch die Maskenpflicht in Unternehmen ist umstritten.
Publiziert: 30.08.2020 um 10:05 Uhr
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Die ersten Schweizer Unternehmen haben die Maskenpflicht am Arbeitsplatz bereits eingeführt. Das sorgt für Zündstoff.
Foto: Keystone
Milena Stadelmann

Maskenpflicht im ÖV? Was für viele Schweizer vor kurzem noch unvorstellbar war, ist heute Realität. Maske auf beim Shoppen? In immer mehr Kantonen ist das bereits normal.

Jetzt ist das Thema bei den Unternehmen angekommen: Für die Angestellten von Novartis und Ems-Chemie gehört die Maske auch am Arbeitsplatz dazu.
Das sorgt für Zündstoff. In einer Um­frage von SonntagsBlick klammert sich die Mehrheit der Schweizer Firmen an die Empfehlung des BAG: Die Angestellten müssen die Maske nur tragen, wenn sie den Abstand von 1,5 Metern nicht einhalten. Dabei ist klar, dass diese Vorschrift in den wenigsten Fällen eingehalten wird.

Gewerbeverband läuft Sturm

Wie lange die Firmen dieser Strategie noch folgen, hängt von den Fallzahlen ab. Über kurz oder lang können sie der heiklen Frage einer generellen Maskenpflicht nicht aus dem Weg gehen.
Das Thema wird zu reden geben. Wie bei der Einführung der Maskenpflicht im ÖV: Die Diskussionen waren heftig – angeheizt durch widersprüchliche Aussagen des BAG. Auch die Maskenpflicht in Läden sorgt für rote Köpfe. Der Gewerbeverband läuft dagegen Sturm.

Das gehört ebenfalls zur neuen Normalität. Was auffällt: Solche Debatten führt die Schweiz immer erst, wenn die entsprechenden Massnahmen in den Nachbarländern schon längst eingeführt sind. Das gilt für die Maske im ÖV, in den Einkaufsläden – und nun auch am Arbeitsplatz: Während die Schweizer Firmen noch auf Empfehlungen des BAG ver­weisen, gilt ab übermorgen Dienstag in allen französischen Firmen die Maskenpflicht.

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