Martina T. bedrohte Kinder in Zell LU mit einer Machete – jetzt sagt sie
«Ich hatte einfach einen schlechten Tag»

Martina T. (52) hat in Zell LU mit gezogener Machete für Angst und Schrecken gesorgt. Nachdem BLICK mit einer der betroffenen Familien sprach, meldete sich die Beschuldigte bei der Redaktion und erzählte ihre Version der Geschichte.
Publiziert: 28.09.2019 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2019 um 11:37 Uhr
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Macheten-Frau Martina T. (52) hat die Kinder von Saba A. (41) mit dem Messer in Zell LU bedroht, als diese im Garten spielten.
Foto: Screenshot
Céline Trachsel, Dominique Rais

Es war ein schöner Tag in den Sommerferien, als es in Zell LU zu wüsten Szenen kam: Die mutmasslich psychisch verwirrte Frau Martina T.* (52) bedrohte mit einer Machete spielende Kinder – die Polizei fand zunächst, dass von ihr keine Gefahr ausgehe. «Beim abgebildeten Messer handelt es sich um eine Machete, die nicht unter das Waffengesetz fällt», sagt Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Kantonspolizei, zu BLICK.

Laut der vierfachen Mutter Saba A.* (41) aus Eritrea, waren ihre Kinder mit Freunden im Garten des Mehrfamilienhauses und spielten. Der Lärm der rund ein Dutzend Kinder war Martina T. offenbar zu viel.

Die 52-jährige Schweizerin wohnt ennet den Bahngleisen in Sichtweite der Eritreer-Familie. «Die Frau hat erst von ihrem Balkon aus die Kinder angeschrien», sagt Mutter Saba A. zu BLICK. Es folgten rassistische Beschimpfungen – dann stürmte sie aus der Wohnung, marschierte mit einer Machete in der Hand auf die spielenden Kinder zu und fuchtelte damit herum.

Deshalb hatte sie die Machete dabei 

Nun meldete sich Martina T. selber beim BLICK, um ihre Version zu erzählen. «Das Bild mit der Machete ist uralt, sicher schon sechs bis acht Wochen. Dass es jetzt auf Social Media verbreitet wird, tut man nur, um mich fertig zu machen», klagt sie. Die besagten Nachbaren würden sie mobben. «Dies, seit ich einmal deren Kindern gesagt habe, dass sie nicht die Hühner eines anderen Nachbarn plagen sollen.»

An dem Tag, an dem sie mit der Machete auf die Strasse gegangen sei, soll es einen verbalen Streit mit den Nachbarn gegeben haben. «Die älteren Kinder lachen mich nämlich immer aus. Ich habe dann über die Gleise zu ihnen rüber gerufen.» Ihr gegenüber, ennet den Gleisen, seien «sechs bis acht Männer» gestanden. «Ich hatte Angst – deshalb nahm ich die Machete mit auf die Strasse», sagt sie.

«Aber ich habe nichts Verbotenes getan, mit einer Machete rumzulaufen ist ja nicht verboten.» Auch habe sie niemanden ernsthaft damit bedroht. Die 52-Jährige erzählt: «Ich hatte einfach einen schlechten Tag. Denn ich habe Angst vor Menschen. Mein Sohn hat sich danach um mich gekümmert.»

Geschrei vom Donnerstag galt nicht den Kindern

Das Macheten-Bild kursierte im Netz, nachdem es am Donnerstag zu einem weiteren Vorfall gekommen sein soll, wie BLICK berichtete. Auch da fühlten sich wieder Kinder von ihr bedroht. Immerhin: Es war keine Machete im Spiel.

«Am Donnerstag ist absolut nichts vorgefallen», rechtfertigt sich Martina T., «ich habe lediglich einem Tiertransporter nachgeschrien. Da ich Veganerin bin, mache ich das immer, wenn ich einen sehe.»

Nachdem die Kinder am Donnerstag «diesen Seich» herumerzählt haben, seien Polizisten bei ihr gewesen und hätten mit ihr gesprochen, erklärt die Schweizerin. «Aber ich habe nichts getan – ich liebe Kinder und würde nie jemandem etwas antun. Ich habe ja selber einen Sohn.»

*Name geändert

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