Ein 1,27 Meter hoher und 15 Kilogramm schwerer Bernhardiner aus Polyester nimmt heute seinen Platz in der Berner Spitalgasse ein. Im Lager des Energieversorgers Energie Wasser Bern (ewb) hat er auf seinen Einsatz gewartet und wird jetzt Teil der bunten Kunst-Ausstellung, die sich über die ganze Stadt verteilt.
«DigiDog», wie er bei ewb getauft wurde, ist einer von 102 Skulpturen in der Form eines Bernhardiners, die von Unternehmen sowie Institutionen und wenigen Privatpersonen nach Belieben gestaltet wurden. Den Sommer über sollen sie die Bundesstadt verschönern und Touristen anlocken, um später zugunsten gemeinnütziger Organisationen versteigert zu werden.
Der schweiz-türkische Künstler Ata Bozaci gestaltete DigiDog in schwarz und weiss, in digitalem Grafik-Stil. Der Künstler habe Fans, sagt Raphael Bühler, Leiter Marketingkommunikation bei ewb. Man hofft also, dass daher ein grösserer Erlös bei der Versteigerung herausspringt.
Einmal zuvor durfte Digidog bereits Stadtluft schnuppern. Am 21. Juni zur Vernissage traf er bereits auf seine Artgenossen. Bei dem Startschuss zur anstehenden Ausstellung liessen sich die farbenfrohen Bernhardiner-Skulpturen auf dem Bundesplatz bestaunen.
Bei der Kunstaktion mitzumachen, stand für ewb offenbar ausser Frage: «Unser CEO war sofort begeistert von der Idee, Bern zu verschönern», so Bühler. Als Infrastrukturdienstleister will das Unternehmen in der Stadt präsent sein. Es beliefert die Stadtberner mit Strom, Wärme und Internet und versorgt die Stadt mit Trinkwasser.
Bei dem einen BernARTiner-Kunstwerk blieb es daher nicht. Einen zweiten haben Mitarbeiter von ewb selbst gestaltet und die vier Hauptprodukte des Unternehmens abgebildet. Jetzt steht «Berna» im Schaufenster des Kundenzentrums.
Zahlreiche weitere Unternehmen konnten sich für die Aktion begeistern. «Um das Ziel von 100 BernARTinern zu erreichen, brauchte es jedoch ein gutes Stück Arbeit», sagt Pascal Schütz, Mediensprecher der Ausstellung, die vom Verein Bern veranstaltet wird. Geklappt hat es.
Ein Bernhardiner von Manpower Schweiz steht im Bahnhof. Ona Sadkowsky, eine junge Künstlerin aus Zürich, hat ihn gestaltet. Für den guten Zweck hergeben wollen die Berner Manpower-Mitarbeiter ihren Hund aber nicht.
Laut dem Veranstalter wird ein Viertel der BernARTiner am Ende versteigert. Was die Gestaltung beziehungsweise die Künstler gekostet haben, darüber wollen die Unternehmen indes nicht sprechen. Für die handgefertigten Rohlinge an sich zahlten sie je nach Unternehmensgrösse zwischen 3000 und 5000 Franken.
Ganz neu ist die Idee in Bern nicht: 1998 waren in der Stadt Zürich für einige Zeit 800 bemalte Kühe zu sehen. Und in Luzern gab es Frösche. «Die Idee die BernARTiner Ausstellung in Bern zu machen, kam dann auch von einem der Gestalter aus Luzern», sagt Sprecher Schütz.
Die Ausstellung der BernARTiner läuft bis Ende September. Dahinter stecken neben der der Stadt Bern unter anderem auch Bern Tourismus, das Gewerbe und die Burgergemeinde. Mithilfe einer kostenlosen App kann man bei einer virtuellen Schnitzeljagd zu den Standorten der Bernhardiner mitmachen.
http://www.bernartiner.ch/