Marco Camenisch (63)
So wird der Öko-Terrorist auf die Freiheit vorbereitet

Der als «Öko-Terrorist» bezeichnete Marco Camenisch soll schrittweise auf die Freiheit vorbereitet werden. Das Zürcher Amt für Justizvollzug hat für den Häftling einen Plan entworfen.
Publiziert: 27.08.2015 um 14:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:33 Uhr
Marco Camenisch auf einer undatierten Aufnahme
Foto: Keystone

Im vergangenen Dezember hatte das Bundesgericht entschieden, dass der damals 62-jährige Marco Camenisch in Haft bleiben muss, obwohl er zwei Drittel seiner zuletzt verhängten Strafe abgesessen hat.

Gleichzeitig wies das Gericht in seinem Urteil darauf hin, dass im Hinblick auf das nahende definitive Strafende eine Heranführung an die Freiheit ermöglicht werden soll.

Das Amt für Justizvollzug ist diesem Auftrag nun nachgekommen und hat einen entsprechenden Plan entworfen, wie Bernard Rambert, Anwalt von Camenisch, einen Artikel der «Neuen Zürcher Zeitung» bestätigte.

Begleitete und unbegleitete Beziehungsurlaube

So soll Camenisch aus der Zuger Strafanstalt Bostadel nach St. Gallen ins Saxerriet verlegt werden. Nach maximal sechs Monaten in der geschlossenen Übergangsabteilung soll er in die offene Abteilung übertreten.

Vorgesehen sind mehrere begleitete und unbegleitete Beziehungsurlaube. Eine bedingte Entlassung für den dann 66-Jährigen plant das Amt für das erste Quartal 2018. Das offizielle Strafende ist im Mai 2018.

Rambert begrüsst den Plan der Zürcher Behörden. Er wolle aber alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, «damit mein Mandat früher entlassen werden kann». Die Fachkommission des Ostschweizer Strafvollzugskonkordats muss die Pläne des Amts für Justizvollzug erst noch bewilligen.

Spregstoffanschläge verübt

Marco Camenisch hatte als militanter Gegner der Kernenergie vor rund 35 Jahren Sprengstoffanschläge auf Hochspannungsleitungen verübt. Dafür wurde er zu einer Zuchthausstrafe von zehn Jahren verurteilt.

1981 gelang Camenisch die Flucht aus der Haftanstalt. Zehn Jahre später wurde er nach einer bewaffneten Auseinandersetzung mit italienischen Polizeibeamten in Italien verhaftet und zu einer zwölfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Nachdem er diese Strafe fast vollständig verbüsst hatte, lieferte Italien den Bündner an die Schweiz aus. Das damals noch bestehende Geschworenengericht des Kantons Zürich verurteilte Camenisch wegen Mordes zu einer Zusatzstrafe von acht Jahren. Er hatte 1989 einen Grenzwächter in Brusio GR ermordet. (bau/SDA)

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