Mann vor Puff getötet
10 Jahre Knast für Messerstecher von Lätti

Ein 43-jähriger Mazedonier ist heute in Biel wegen vorsätzlicher Tötung und weiterer Straftaten zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er tötete in einem Streit vor einem Sexclub einen Widersacher.
Publiziert: 23.10.2015 um 22:44 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:23 Uhr
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Eigentlich ganz idyllisch: Vor diesem Haus geschah das Tötungsdelikt.
Foto: Google Maps

Die Tat ereignete sich vor zwei Jahren in der Ortschaft Lätti bei Rapperswil BE. Ein 39-jähriger Kosovare besuchte zusammen mit zwei Kollegen im Ausgang den Sexclub in der Ortschaft. An der Bar des Etablissements kam es dann zum Streit mit dem Mazedonier.

Die beiden Schweizer Kollegen des Kosovaren vermochten - zusammen mit den Damen des Etablissements - den Streit zu schlichten. Dabei fielen aber harte Worte und es gingen ein T-Shirt und eine Halskette kaputt. Die drei Kollegen befanden sich schon auf dem Heimweg, als sie beschlossen, umzukehren und den Mazedonier zur Rede zu stellen. Auf dem Parkplatz des Sexclubs eskalierte schliesslich die Situation.

Opfer starb nach Einlieferung in Spital

Der Mazedonier stach zuerst auf einen der Schweizer Kollegen des Kosovaren ein, wie das Regionalgericht Berner Jura-Seeland nun festgehalten hat. Dieser wurde erheblich an der Schulter verletzt. Dann stach der Angeklagte auf den Kosovaren ein. Dieser starb kurz nach der Einlieferung ins Spital.

Der Mazedonier gab am Prozess zu, ein Messer auf sich getragen zu haben. Er bestätigte auch, dass das Messer, welches die Polizei nach der Tat unweit des Sexclubs fand, ihm gehörte. Er wisse aber nicht, wer die Messerstiche ausgeführt habe, sagte er.

Für das Gericht steht aber zweifelsfrei fest, dass der Mann der Messerstecher ist. Die Beweislage sei auch dank DNA-Spuren unter anderem am Messer eindeutig.

«Wir wären besser alle nach Hause gegangen»

Der Staatsanwalt hatte am fünftägigen Prozess eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren gefordert, der Verteidiger des Mazedoniers einen Freispruch im Hauptvorwurf der vorsätzlichen Tötung. Der Mann habe sich gegen die drei Kollegen nur wehren wollen. Im dynamischen Geschehen der Rangelei könne dem Mann keine Tötungsabsicht nachgewiesen werden.

Wieso es zum ersten Streit in der Bar des Sexclubs kam, konnte am Prozess niemand sagen. «Leider», sagte einer der Schweizer Kollegen des Kosovaren vor Gericht auch, habe man im Auto beschlossen umzukehren. «Wir wären besser alle nach Hause gegangen.» (cat/SDA)

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