Manfred Küng gibt Patent zurück
Mörgeli-Anwalt wirft den Bettel hin

Bekannt wurde er als Christoph Mörgelis Rechtsvertreter. Jetzt gibt Manfred Küng sein Anwaltspatent zurück. Er will sich künftig um Völkerrecht kümmern.
Publiziert: 27.01.2019 um 00:57 Uhr
Christoph Mörgeli liess sich während der Uni-Affäre von Küng vertreten.
Foto: Getty Images
Reza Rafi und Petar Marjanovic

Manfred Küng (61) ist ein Tausendsassa: Er politisiert für die SVP Solothurn, war Gemeindepräsident von Kriegstetten, arbeitet als Winzer, schreibt nebenbei Bücher über Wein und Recht.

Der Schweizer Öffentlichkeit aber ist Küng vor allem als Anwalt von Christoph Mörgeli (58) in Erinnerung: 2012 vertrat er den damaligen SVP-Nationalrat in jener wüsten Affäre, die in Mörgelis Entlassung als Vorsteher des medizinhistorischen Museums der Universität Zürich gipfelte. «Mich reizen die verkachelten Fälle», sagte Küng einmal.

Anwaltspatent auch im Kanton Zug zurückgegeben

Damit ist es nun vorbei: Küng hat sein für den Kanton Zürich gültiges Anwaltspatent zurückgegeben. Per 18. Januar ist er die Lizenz los, wie ein Blick ins Zürcher Amtsblatt zeigt. «Der aufgeführten Person wurde der Verzicht auf das Anwaltspatent bewilligt», heisst es darin.

Auf Anfrage von SonntagsBlick erklärt Küng zu dem äusserst seltenen Vorgang lediglich, er habe «keine Lust mehr», sich mit Richtern herumzuschlagen. Aus seinen Kanzleien sei er deshalb ausgestiegen. Bereits vor zwei Jahren hatte er das Anwaltspatent für den Kanton Zug zurückgegeben. Der Fall bleibt rätselhaft.

Er wolle sich aber auch künftig mit der Justiz beschäftigen, lässt der studierte Völkerrechtler Küng noch wissen. 

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