Der Islamische Zentralrat Schweiz (IZRS) wirbt auf allen Kanälen für seine radikalen Positionen. Oft laut, manchmal dubios und immer umstritten. Damit der Nachwuchs nicht ausgeht, investiert die Truppe um Präsident Nicolas Blancho (31) fleissig in die Ausbildung. Laut eigenen Angaben finanziert der IZRS 14 Stipendiaten im In- und Ausland das Studium des Korans.
Zentralratssprecher Qaasim Illi (32) nennt sie liebevoll «unsere Studenten». Zu BLICK sagt er: «Fünf Schüler sind in Jordanien, vier in Saudi-Arabien, einer in Marokko und vier vor Ort in der Schweiz.» Frauen sucht man vergebens. Ausgebildet würden die Studenten in Religion und Sprache, so Illi. Woher das Geld für die teils jahrelangen Auslandsaufenthalte kommt, sagt er nicht.
Fakt ist: Unter den Studenten sind zweifelhafte Köpfe. Einer von ihnen: Luan R.* (22) aus Geuensee LU. Auf Facebook posiert er mit IZRS-Chef Nicolas Blancho. In Propagandavideos ist er gern Protagonist. So erklärt der Thaiboxer etwa, wie man auch während des Fastenmonats Ramadan Spitzensport treiben kann.
Eine Leidenschaft, die der IZRS-Stipendiat Luan R. mit seinem Freund, dem Terror-Trainer Valdet Gashi (28) aus Winterthur ZH teilt, dem Mann, der vorgestern von der «Rundschau» als IS-Kämpfer entlarvt wurde. «Ich spüre in Syrien Schmuggler und Spione auf», sagt Gashi im Beitrag.
In der Schweiz waren beide Männer passionierte Thaiboxer. «Wir haben zusammen trainiert», sagt Luan R. zu BLICK. In der Szene kenne man sich eben. Auch auf Facebook pflegen die beiden engen Kontakt. Im März 2014 gibt Luan R. bekannt: «Ich werde morgen nach Jordanien fliegen, inschallah (so Gott will). Und dort mein Studium anfangen.» Nur Zufall, dass er nach Jordanien geht? Das Land liegt zwischen Israel, den Palästinensergebieten, Syrien, dem Irak und Saudi-Arabien. Mitten im politischen Brandherd.
Einer der ersten Facebook-Gratulanten ist ein alter Freund: der bekennende IS-Fanatiker Valdet Gashi. Seine Glückwünsche sind mehrdeutig: «Möge Allah dich beschützen und dir Wissen geben, welches ins Paradies führt. Amen.» Die Eltern von Luan R. machen sich Sorgen. Der Vater sagt zu BLICK: «Ich weiss nicht genau, was mein Sohn in Jordanien treibt.» Und weiter: «Aber ich habe Angst, dass er an die falschen Leute geraten sein könnte. Ich wollte nicht, dass er geht.»
Auf Nachfrage bekräftigt Luan R. den Wunsch, Imam zu werden. Er sagt: «Ich habe mich keiner Terrorgruppe angeschlossen.» Wo der ehemalige Lastwagenchauffeur studieren wird, sagt er nicht. Zum Aufenthaltsort nur: «Die Hauptstadt von Jordanien.» Laut der Familie war die Polizei schon öfter wegen Luan R. in Geuensee aktiv. Die zuständigen Ermittler wollen dazu keine Stellung nehmen.
Den Job als Lastwagenchauffeur hat Luan R. schon vor Jahren an den Nagel gehängt. Sein ehemaliger Chef erinnert sich dennoch an den Mitarbeiter: «Er war schon immer sehr gläubig und hat fünfmal am Tag gebetet. Meistens auf dem WC oder direkt im Lastwagen.»
Im Betrieb kursiert nicht erst seit gestern das Gerücht, der Ex-Arbeitskollege sei in den Heiligen Krieg gezogen.
* Namen der Redaktion bekannt
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