Ferien in freier Natur – wer wünscht sich das nicht? Doch seit Annahme der Zweitwohnungsinitiative ist der Ferienwohnungstraum praktisch ausgeträumt – zumal für all jene, die einen schicken Neubau einer überteuerten Altwohnung vorziehen.
Wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet, haben innovative Geister aus Graubünden ein Modell entwickelt, das Anlass zur Hoffnung gibt. Das Zauberwort heisst Mobilhome – mobile Wohneinheiten, die nicht unter das rigide Zweitwohnungsgesetz fallen.
In einem Inserat auf einer Immobilienplattform steht verheissungsvoll: «Wir erfüllen Ihnen den Traum vom Eigenheim in einem der schönsten Erholungsgebiete des Kantons Graubünden». Die Computerillustrationen zeigen moderne Holzhäuser, die in einem neuartigen Wohnpark in Rona GR auf der Julierstrecke zwischen Savognin und Bivio entstehen.
Erworben werden können die Bauten bei einer lokalen Schreinerei in Savognin. Produzent Enrico Uffer fertigt in seiner modernen Werkstatt die Holzelemente und führt sie zu einem Ganzen zusammen. Komplett ausgestattet mit Küche und Bad kosten die Module zwischen 135'000 (2-Zimmer-Variante) und 180'000 Fr. (3 Zimmer).
Die kleinen Fertighäuser stehen gewöhnlichen Ferienhäusern in nichts nach, weder in Bezug auf Komfort noch auf Wohnfläche. Aber sie haben den entscheidenden Vorteil, dass sie nicht von der amtlichen Vermessung erfasst werden und damit nicht im Wohnungsregister auftauchen.
Das Interesse an Mobilhomes sei «relativ gross», sagt Schreiner Uffer zur «Schweiz am Sonntag». Die Bedürfnisse der Kunden hätten sich in den letzten Jahren geändert. Interessierte möchten sich nicht für Jahre binden und suchten nach flexiblen Lösungen. Insgesamt hat er bereits 20 schlüsselfertige Module gebaut.
Wird mit Mobilhomes die Zweitwohnungsinitiative umgangen? Uffer beantwortet das so: «Wir wollen keine Umgehung der Zweitwohnungsinitiative provozieren. Wir halten uns an die Regeln, die uns von der Politik vorgegeben werden.» (bih)