Angelo Renzetti (65) gibt gerne Vollgas. Sitzt er auf der Tribüne und schaut seinem FC Lugano zu, ist er emotional voll mit von der Partie. Der Präsident der Tessiner leidet, die Spiele sind für ihn wie eine Achterbahnfahrt. Nach dem Match geht es meist munter weiter – niemand ist vor ihm sicher. Egal ob Schiri, eigene Spieler, sein Coach, die Journalisten – alle bringen Renzettis Gemüt zum Rasen.
Offenbar drückt Renzetti auch auf der Strasse gerne aufs Gas: Ein Strafbefehl der Staatsanwaltschaft St. Gallen (liegt BLICK vor) zeigt, dass der Italiener am 25. August dieses Jahres mit 177 Kilometern pro Stunde geblitzt wurde. Ort des Geschehens: Kriessern SG. Renzetti fuhr von St. Gallen her kommend auf der Autobahn A13 in Richtung Chur – er sass am Steuer eines VW Golf.
Daniel Hug, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, erklärt den Sachverhalt: «An diesem Tag wurde an dieser Stelle mit einer Geschwindigkeits-Radaranlage gemessen, die bei Tempo 177 einen Sicherheitsabzug von sieben Kilometern pro Stunde einberechnet. Die rechtlich relevante Geschwindigkeit nach Abzug dieser Toleranz beträgt dann also 170 km/h.» Summa summarum fuhr Renzetti also 57 km/h zu schnell.
Renzetti verlässt Stadion vor Schlusspfiff
Dass dem Tempo-Exzess von Renzetti ein negatives Fussballerlebnis vorausgeht, überrascht nicht wirklich: Es war ein Sonntag. Lugano absolvierte um 16 Uhr ein Auswärtsspiel in St. Gallen – und war auf der Verliererstrasse.
Irgendwann hatte der Präsident genug. «Ich verliess nach dem 3:1 der St. Galler durch Cedric Itten in der 73. Minute das Stadion», erinnert sich Renzetti auf BLICK-Anfrage. Und weiter: «Ich ging in die Tiefgarage und setzte mich ins Auto. Ich war wütend auf den Schiedsrichter. Er hatte einen unserer Spieler eine Minute nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit vom Platz gestellt. So etwas macht man einfach nicht.» Der Platzverweis sei seines Erachtens ungerechtfertigt gewesen.
Renzetti sitzt im VW Golf. Den Anschlusstreffer seines Teams in der Nachspielzeit kriegt er über das Radio mit. Um 18.04 Uhr wird er in Kriessern im Rheintal geblitzt. Mehr als 40 Kilometer vom Stadion in St. Gallen entfernt.
«War mir nicht bewusst, dass der Golf so viel Power hat»
Der Präsident bestätigt: «Ich war immer noch wütend über den Schiri. Ich habe dann gemerkt, dass ich geblitzt wurde. Aber ich habe nicht gedacht, dass ich so schnell fahren würde. Ich sass zum ersten Mal in diesem VW Golf. Ich war mir nicht bewusst, dass er so viel Power hat.»
Normalerweise begleite ihn ein Freund zu den Auswärtsspielen. «Er sitzt dann jeweils am Steuer. Doch gegen St. Gallen war er nicht da.» Zwei Fans des FC Lugano seien diesmal mit ihm im Auto gesessen, so Renzetti. Und ja: «Ich sass am Steuer.»
Pikant: Der Vorfall im August war nicht Renzettis erstes Tempo-Vergehen. 2011 wurde er zweimal wegen «grober Verletzung der Verkehrsregeln» verurteilt, wie dem Strafbefehl zu entnehmen ist. Den Führerschein musste er damals für drei Monate abgeben. Auch 2013 und 2014 wurde ihm der Ausweis weggenommen. Auch da ging es um Geschwindigkeitsübertretungen.
Renzetti entschuldigt sich
Da es Renzetti auf den Strassen schon mehrmals übertrieb, erwähnt die St. Galler Staatsanwalstchaft im Strafbefehl folgendes: Renzettis «automobilistischer Leumund» sei «doch schon getrübt». Dies wirke sich straferhöhend aus.
Für den Exzess nach dem St. Gallen-Spiel muss Renzetti 1650 Franken Busse sowie 350 Franken Gebühren entrichten. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.
Der Klub-Boss zeigt sich zerknirscht: «Es tut mir sehr leid, dass ich viel zu schnell gefahren bin. Eine Person, die in der Öffentlichkeit steht und in meinem Alter ist, sollte nicht solche Dinge tun. Es ist keine gute Botschaft.»
Noch hat er seinen Führerausweis. Noch. Denn: «Die Angelegenheit muss zuerst von St. Gallen ins Tessin wandern.»
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