Lohnrunde 2016
Gewerkschaften wollen nur in Ausnahmefällen Lohn-Nullrunden

Die Frankenstärke belastet die Schweizer Unternehmen, das anerkennen auch die Gewerkschaften. Dennoch soll es für die meisten Arbeitnehmenden bei den kommenden Lohnverhandlungen 0,5 bis 1,5 Prozent mehr Gehalt geben.
Publiziert: 11.08.2015 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:19 Uhr

Der überbewertete Franken stelle die Unternehmen vor grosse Herausforderungen, schreiben der Gewerkschaftsdachverband Travail.Suisse und die angeschlossenen Verbände Syna, Transfair und Hotel&Gastro Union in einer Medienmitteilung vom Dienstag.

Bei existenziell betroffenen Unternehmen wollen die Gewerkschaften deshalb Hand dazu bieten, zum Schutz der Arbeitsplätze auf Lohnerhöhungen zu verzichten.

Eine breite Krise der Volkswirtschaft sei aber nicht zu erwarten, hiess es weiter. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) prognostiziere selbst für 2015 ein Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent. Lohnerhöhungen lägen deshalb auch in diesem anspruchsvollen Jahr durchaus drin.

Travail.Suisse verweist darauf, dass die Lohnerhöhungen seit 2010 trotz ansprechender Wirtschaftsentwicklung sehr bescheiden ausgefallen seien. Es entspreche der Tradition in der Schweiz, in wirtschaftlich guten Zeiten die Löhne moderat zu erhöhen, damit aber auch in anspruchsvollen Zeiten fortzufahren.

Daneben will der Verband auch die Erhöhung der Frauenlöhne ins Visier nehmen. Der freiwillige Lohngleichheitsdialog sei ergebnislos gescheitert, hiess es. Lohngleichheit müsse nun aktiv angestrebt werden. Auch den Bundesrat fordern die Gewerkschaften auf, die versprochenen Massnahmen zur Bekämpfung der Lohnungleichheit zu präsentieren.

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