Die Aargauer SP-Nationalrätin Yvonne Feri (54) denkt sich bei der «Arena»-Abschlussfrage sich nichts Böses dabei, als sie von Moderator Sandro Brotz (51) gefragt wird, welche Musik sie der neuen US-Vizepräsidentin Kamala Harris (56) empfehlen würde, um «herunterzukommen».
Feri schmunzelt. Es gebe diesen bekannten Song, aber ihr sei gerade der Name entfallen. Menschen auf der ganzen Welt würden dazu miteinander tanzen. «Jerusalema», wirft SVP-Nationalrat Albert Rösti (56) in die Runde. «Ganz genau», lacht Feri.
Sie sei «sowieso überzeugt, dass sie auch tanzt», so Feri über Harris. «Sie ist eine dunkelhäutige Person». Fehr macht dann Jamaica – woher Harris' Vater Donald stammt – zu Hawaii, denn «dort hat man ja diesen Rhythmus».
Linke und Feministinnen sind empört
Linke und Feministinnen gingen sofort auf die Barrikaden. «Stumpfsinn» wurde Feri auch aus den eigenen Parteireihen vorgeworfen.
Das Feministische Streikkollektiv Zürich hält Feri «rassistische Aussagen und Zuschreibungen» vor. Und Grünen-Politiker Bastien Girod (40), CVP-Nationalrätin Ruth Humbel (63) und «Arena»-Moderator Brotz hätten als «Mittäter» geschwiegen.
Ein weiterer Twitter-User wirft der Aargauerin vor, auch mit den Fakten habe sie einiges durcheinandergekriegt.
Feri findets eine «völlig unnötige Diskussion»
Für Feri ists ein Sturm im Wasserglas, doch sie entschuldige sich, wie wie zu «20 Minuten» sagte: «Ich bin alles andere als rassistisch. Sollte ich in der Nervosität der Abschlussfrage eine stereotypisierte Aussage gemacht haben, tut mir das leid und dafür entschuldige ich mich.»
Ihre Aussage sei «total positiv gemeint», so Feri. Harris zeige sich auch öfters mit Tanzvideos auf Youtube. Sie finde die Diskussion auf Twitter «völlig unnötig. Besser sollte man sich auf wichtige Inhalte fokussieren.»
Am Sonntagmittag versuchte sich Feri dann auch auf Twitter zu entschuldigen. Ebenfalls mit dem Verweis, dass die Aussage «stereotypisch» war. Das nahmen ihr nur wenige ab: «Nein, die Aussage war rassistisch», meinte eine Userin. Und ein andere schrieb: «Parteizugehörigkeit alleine macht noch keine intelligente Gespräche.»
«Arena»-Brotz meldet sich zu Wort
Mit rund zwei Tagen Verspätung meldet sich dann auch noch «Arena»-Moderator Brotz zu Wort. Er bedaure, dass eine solche Debatte entstanden sei, und es sei ungeschickt von ihm gewesen, darauf nicht reagiert zu haben. (kes/bö)