Ein Berner auf Abwegen im Wallis. Zwischen Blatten VS und Belalp VS, unterhalb des Feriendorfs Tschuggen, musste ein Range Rover mittels Kran aus dem Schnee geborgen werden. Dies meldet ein Leserreporter, der gleich das Video dazu mitliefert. Das Auto sieht schwer mitgenommen aus, wie es dem Fahrer geht, ist nicht bekannt.
Szenen wie diese hat es dieses Wochenende in der Schweiz tausendfach gegeben. Alleine der TCS musste 2700 Mal wegen einer Panne ausrücken. Das sind 20 Prozent mehr als ein einem gewöhnlichen Wochenende, wie der Touring Club Schweiz auf BLICK-Anfrage sagt.
Nicht immer liefen solche Vorkommnisse glimpflich ab: Die Kantonspolizei St. Gallen vermeldete mehr als ein Dutzend Unfälle, im Graubünden waren es 25. Bei der Kapo Bern gingen 49 Meldungen zu Verkehrsunfällen ein, im Tessin waren es von Freitag bis Sonntag rund 30. Weitere Infos dazu in der Bildergalerie.
Diese Zahlen zeigen: Der Schnee sorgt nicht nur für leuchtende Kinderaugen, sondern auch für unvorsichtige Autofahrer. BLICK gibt darum zehn Tipps, wie man sich im Winter im Fahrzeug verhalten sollte.
Vor der Fahrt
1. Ein wintertaugliches Fahrzeug besitzen
Das Auto muss im Zustand sein, auch bei Schnee und Eis fahren zu können. Das heisst vor allem, Winterpneus mit genug Profil montieren. Der TCS empfiehlt mindestens 4 Millimeter Profiltiefe. Zudem sollten alle Flüssigkeiten im Auto, also Öl, Kühlwasser, Scheibenreiniger etc. regelmässig kontrolliert werden und frostsicher sein. Neben dem obligatorischen Pannendreieck empfiehlt es sich im Winter, zusätzlich einen Eiskratzer, Handschuhe und einen Schneebesen mitzuführen. In höheren Lagen sind Schneeketten empfehlenswert und teilweise sogar erforderlich. Beim Enteis-Spray empfiehlt es sich diesen nicht im Auto, sondern in der Handtasche zu haben. Ist das Türschloss am Morgen zugefroren, bringt dieser im Autoinnern nichts, sagt der TCS dazu.
2. Batterie prüfen
Fast 40 Prozent der Pannenfälle im Winter gehen laut TCS auf das Konto von defekten oder entladenen Batterien. Wenn man das Alter seiner Batterie nicht genau kennt, sollte man den Zustand durch einen Fachmann überprüfen lassen. Alle Scheinwerfer und Lampen sollten einwandfrei funktionieren. Das ist im Winter, wo man oft im Dunkeln unterwegs ist noch wichtiger als sonst. Nicht nur, um besser zu sehen, sondern auch um besser gesehen zu werden.
3. Eis wegkratzen
Das Auto am Morgen von Eis befreien gehört zum Mühsamsten im Winter. Es klaut mehrere Minuten, die sonst für Schlaf oder Kaffee genutzt werden könnten. Doch es ist wichtig – und kann mit mehr als 1000 Franken und Ausweisentzug gebüsst werden, wenn es nicht richtig gemacht wurde. Zwingend eisfrei müssen die Frontscheibe und die vorderen Seitenscheiben sein. Aber auch die Aussenspiegel müssen eine klare Sicht nach hinten ermöglichen. Und nicht nur das: Wenn sich Schnee auf dem Autodach befindet, sollte auch dieser vor Fahrantritt entfernt werden, sodass er nicht beim ersten Bremsmanöver auf die Windschutzscheibe rutscht, oder Eisplatten sogar Fussgänger treffen.
4. Klimaanlage benutzen
Um beschlagene Scheiben frei zu kriegen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Aber nur eine Sinnvolle. Wer den Motor warm laufen lässt, kriegt eine Busse von 60 Franken Busse aufgebrummt, denn das «unnötige Vorwärmen und Laufenlassen» ist laut der Verkehrsregelverordnung (Art. 33) verboten. Stattdessen Klimaanlage einschalten. Falls notwendig, Düsen gegen die Fenster richten, um sie vom Beschlag zu befreien. Wichtig: Nicht die Umluft einschalten, sonst kann die Feuchtigkeit nicht aus dem Fahrzeug weichen.
Während der Fahrt
5. Fahrverhalten den Verhältnissen anpassen
Bei Schnee und Glätte ist sehr wichtig, dass mit genügend Abstand und Voraussicht gefahren wird. Der Bremsweg auf Schnee kann bis doppelt so lang sein, wie auf trockenen Strassen, sagt der TCS. Zudem kann es bei den jetzigen Verhältnissen gut sein, dass man von einer schneegeräumten oder gesalzenen Strasse plötzlich und überraschend mit Schnee oder Eis auf der Fahrbahn konfrontiert ist.
6. Kurven fahren
Grundsätzlich das Tempo vor einer Kurve so drosseln, dass in der Kurve nicht mehr gebremst werden muss. Der TCS sagt: Gas geben frühestens nach dem Scheitelpunkt der Kurve, oder je nach Strassenverhältnissen noch später.
7. Beim Schleudern ruhig bleiben
Falls alle Tipps befolgt werden, kann es trotzdem vorkommen, dass das Auto ins Rutschen kommt. Dann gilt: kühlen Kopf bewahren. Den Fuss vom Gas nehmen, auskuppeln und bremsen. Nur so lassen sich ins Rutschen geratene Fahrzeuge auf eisglatter Strecke wirksam stoppen, sagt der TCS. Auch für Automatikwagen gilt: Gas wegnehmen und die Bremse treten. Wer solche Ausnahmesituationen üben will, kann dafür Kurse besuchen.
8. Vollbremsung dank ABS
Falls mal eine Vollbremsung auf rutschiger Strecke nötig wird: keine Panik. Die allermeisten Fahrzeuge verfügen heutzutage über ABS. Das heisst, die Räder blockieren auf Eis nicht oder erst später und erlauben ein relativ effizientes Bremsen. Sollte das Auto trotzdem ins Schlittern kommen, gilt laut TCS folgendes: Voll auf die Bremse drücken und auskuppeln. Lenkrad gerade halten. Bremsen, bis das Fahrzeug steht.
9. Kein McGyver sein
Auch im Schnee stecken geblieben wie der Autofahrer zu Beginn des Artikels? In dem Fall die Leuchtweste anziehen und den Platz mittels Pannendreieck sichern. Sich selber an einen sicheren Ort begeben, denn die Unfallgefahr in einem solchen Fall ist hoch, sagt der TCS. Anschliessend den Pannendienst alarmieren. Der TCS rät noch, im Fall eines Steckenbleibens «keine McGyver-Technik anwenden, ausser man hat selbst einen Kübel Sand oder Kies im Auto».
10. Manchmal das Auto stehen lassen
Wer unsicher ist, ob er eine Situation auf der Strasse bewältigen kann, sollte das Auto besser stehenlassen. Die ÖV-Verbindungen in der Schweiz sind gut! Am Morgen genügt oft ein Blick aus dem Fenster, um das Wetter zu sehen. Bei Unsicherheit Verkehrsinfos hören.
BLICK wünscht gute und vor allem sichere Fahrt!
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