Das Gedankengut der Pnos ist ziemlich eindeutig: Sie fordern Massnahmen gegen die «totale Vermischung aller Völker», weil es «Pläne zur Auslöschung aller Völker und Kulturen» gebe. Die Feier von Kaltbrunn SG, bei der die Gründung von fünf Lokalsektionen in der Ostschweiz gefeiert wurde, zog das Interesse nationaler Medien auf sich. Ist die Rechtsaussen-Partei im Aufwind?
Der Rechtsextremismus-Experte Hans Stutz analysierte in der «Zentralschweiz am Sonntag» die kleine Rechtsaussen-Partei. Die Partei vermochte seit ihrer Gründung im Jahr 2000 nicht wirklich Fuss zu fassen.
Zwar schaffte es der Parteichef Dominic Lüthard in den letzten Tagen, in den Medien omnipräsent zu sein. Das wird ihn gefreut haben, auch wenn er sich am Wochenende über «aufdringliche Journalisten» enervierte.
Keine Ämter mehr
Seiner Partei droht aber zunehmend der Untergang: Zwar zählt die Partei gemäss eigenen Angaben etwa 400 Mitglieder, davon 60 in der Ostschweiz. Zahlen, die gemäss Stutz «zu hoch» gegriffen sind. Klar ist aber: Politische Mandate hat sie heute nicht mehr.
Noch in den 2000er-Jahren sah das insbesondere im Mittelland anders aus. Als Hochburg der lokalen Pnos-Politik galt lange die Gemeinde Langenthal BE. Jahrelang sassen dort die «Nationalgenossen» im Stadtparlament. 2009 trat der junge Timotheus Winzenried vom Amt zurück. Er wollte studieren statt politisieren.
Lüthard selbst scheiterte jedoch mehrmals bei dem Versuch, sich vom Stimmvolk in ein Amt wählen zu lassen. Mit der Expansion in der Ostschweiz soll dies aber geändert werden. «Der parlamentarische Weg ist das Ziel», lässt er sich sich von der «Zentralschweiz am Sonntag» zitieren.
Lob für eigenen «Sicherheitsdienst»
Mehr Erfolg hat Lüthards Pnos mit dem eigenen Sicherheitsdienst «Ahnensturm». Dieser überwachte die Ostschweizer Gründungsfeier und erhielt von den Wirten, die das Vereinslokal in Kaltbrunn der Partei vermieteten, gute Noten: «Das waren anständige Leute, die einen eigenen Sicherheits- und Parkdienst dabei hatten und dafür sorgten, dass nichts passiert.»
Kritik gabs jedoch vom Kaltbrunner Gemeindepräsidenten. Markus Schwizer, der in seinen Ferien von der Pnos-Veranstaltung in seiner Gemeinde erfuhr, zeigte sich gegenüber der «Südostschweiz» nicht «glücklich» darüber.
Die Partei sei zwar eine legale Partei, so Schwizer. Er wolle nun jedoch prüfen, ob es für den Pnos-Anlass in seiner Gemeinde doch eine Bewilligung gebraucht hätte, wie die «Südostschweiz» schreibt. (mje)
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