Florijana Ismaili (†24) ist im Comer See ertrunken
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Traurige Gewissheit:Florijana Ismaili (†24) ist im Comer See ertrunken

Am Donnerstag wird die Leiche von Florijana Ismaili (†24) obduziert
Woran starb der Nati-Star wirklich?

Am Samstag sprang die Schweizer Nati-Fussballerin (24) von einem Boot ins Wasser und verschwand. Seitdem suchten Rettungsmannschaften nach ihr. Am Dienstagnachmittag fand Roboter «Perseo» die Leiche der Berner Fussballerin.
Publiziert: 02.07.2019 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 03.07.2019 um 16:03 Uhr
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Der Leichnam von Florijana Ismaili wurde am Dienstag geborgen.
Foto: Enrico Selva/BLICK
Myrte Müller

Nun herrscht traurige Gewissheit: Florijana Ismaili (†24) ist tot. Am Dienstagnachmittag kurz nach 17 Uhr wird die Leiche der Vermissten auf dem Grund des Comersees entdeckt. Über die Kamera des Roboters kommen die Bilder der toten jungen Frau an die Oberfläche. Sie liegt in 204 Metern Tiefe.

Der Roboter greift sie, zieht den leblosen Körper rauf auf 20 Meter unter der Wasseroberfläche. «Auch wenn wir Profis sind und schon viele Tote geborgen haben, so war dieser Augenblick schon erschütternd», sagt Gianfranco Montini (71), Chef der Küstenwache von Como. «Wir sind froh, dass wir sie endlich gefunden haben. Das Warten war vor allem für die Familie sehr belastend.»

Sie wollte sich nur abkühlen

Taucher lösen Florijana vom Roboter, ziehen den Leichnam an Bord. Am Pier steht schon die Ambulanz. Auch die Familie von Florijana wartet. Bei der Nachricht brechen die Eltern zusammen. Florijana kommt in die Totenkammer des Spitals Sant'Anna von Como (I). Nach vier Tagen verzweifelter Suche nimmt das Bootsdrama sein tragisches Ende.

Passiert ist das Unglück am Samstag: Die Schweizer Nati-Fussballerin mietet in Dongo bei Como ein Motorboot. Mit ihrer Freundin fährt sie auf den See hinaus. Die beiden jungen Frauen sonnen sich. Florijana Ismaili wird heiss. Sie will sich abkühlen und springt vom Boot ins Wasser. Doch sie taucht nicht mehr auf.

Das quälende Warten der Familie hat endlich ein Ende

Die Freundin habe noch an einen Scherz gedacht, schreibt «Il Giorno». Als die Fussballerin verschwunden bleibt, ruft die Freundin verzweifelt und aus voller Kehle Florijanas Namen. Dann wählt sie den Notruf. Sofort beginnt die Suche nach der Mittelfeldspielerin der Young Boys. Unverzüglich wird Florijanas Familie informiert. Die setzt sich sofort ins Auto und fährt von Biel BE an den Comersee. 

Stunde um Stunde stehen die Eltern, die Brüder und Freundinnen der Seeländerin am Steg des Gemeindehafens von Dongo und hoffen auf ein Wunder. Vier endlose Tage soll es dauern, ehe sie Gewissheit haben.

Am Donnerstag wird ihr Leichnam obduziert

Zwei Tage muss die Familie noch in Como ausharren. «Am Donnerstag wird der Leichnam obduziert», sagt Staatsanwalt Nicola Piacente zu BLICK. Bei einem solchen Todesfall folge immer eine Untersuchung. Man müsste klären, woran Florijana tatsächlich gestorben sei, schliesslich sei sie eine junge Sportlerin gewesen. Als Florijana in den See sprang, lag die Aussentemperatur bei 37 Grad, im Wasser aber war an der Oberfläche 20 Grad kalt. Nach der Autopsie darf die Familie ihre Florijana endlich heimnehmen und beerdigen.

Was war mit Florijana Ismaili passiert? Warum tauchte sie nicht auf? Thorsten Schwark erklärt, warum Ertrunkene verschwinden, vom See verschluckt werden können. «Beim Ertrinken wird Wasser eingeatmet. Man erstickt in der Flüssigkeit. Es folgen Herzstillstand und Tod. Das kann drei bis fünf Minuten dauern», erklärt der Rechtsmediziner am Hamburger Institut für Forensische Genetik und Rechtsmedizin ForGen. «In den allermeisten Fällen bleibt der Leichnam unter Wasser.» 

Bei fünf Grad Celsius bleibt der Körper in der Tiefe

Normalerweise würden während des Verwesungsprozesses Gase freigesetzt, die der Wasserleiche Auftrieb gäben. Körper würden so wieder an die Oberfläche getragen. Doch wenn das Wasser sehr kalt sei, werde dieser Prozess verzögert. 

An der Stelle, wo die Nati-Spielerin vom gemieteten Motorboot sprang, ist der See über 200 Meter tief, das Wasser  am Grund fünf Grad kalt. «Bei dieser Temperatur kann der Leichnam sogar über Monate unter Wasser bleiben, oder er taucht gar nicht wieder auf. Das muss man sich wie in einem grossen Kühlschrank vorstellen.» Ohne den Roboter «Perseo» hätten die Rettungskräfte Florijana Ismaili wohl nie gefunden.

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