Der Lago Maggiore, der in den Fluss Po abfliesst, wird mit Schleusen in der italienischen Gemeinde Sesto Calende reguliert. Vom Sommer bis zum November wird der Pegel üblicherweise rund 30 Zentimeter tiefer als im Winter gehalten. Dadurch soll möglichen Überschwemmungen vorgebeugt werden. Zu solchen kann es im Frühling und Herbst, vor allem nach starkem Regen, kommen.
1940 hatten die Schweiz und Italien eine Vereinbarung über die Regulierung des Lago Maggiore unterzeichnet. Diese sieht vor, dass gemeinsam über Pegelveränderungen entschieden wird.
Es sei nicht das erste Mal, dass die Vereinbarung von 1940 nicht eingehalten werde, teilte das Tessiner Departement für Raumordnung am Freitag mit. Die extreme Trockenheit, die während März und April im Tessin einsetzte, habe die Situation aber verschärft. Das Departement klagte über einen «Mangel an grenzüberschreitender Zusammenarbeit». Die Entscheide müssten gemeinsam gefällt werden.