Lago Maggiore
Tessin ärgert sich über eigenmächtige Seeregulierung durch Italien

Italien hat eigenmächtig entschieden, den Pegel des Lago Maggiore zu verändern, ohne den Bund oder das Tessin zu informieren. Das Tessin zeigte sich in einem Brief an die für die Überwachung des Flusses Po zuständige italienische Behörde «sehr beunruhigt» darüber.
Publiziert: 17.07.2015 um 18:24 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 18:20 Uhr

Der Lago Maggiore, der in den Fluss Po abfliesst, wird mit Schleusen in der italienischen Gemeinde Sesto Calende reguliert. Vom Sommer bis zum November wird der Pegel üblicherweise rund 30 Zentimeter tiefer als im Winter gehalten. Dadurch soll möglichen Überschwemmungen vorgebeugt werden. Zu solchen kann es im Frühling und Herbst, vor allem nach starkem Regen, kommen.

1940 hatten die Schweiz und Italien eine Vereinbarung über die Regulierung des Lago Maggiore unterzeichnet. Diese sieht vor, dass gemeinsam über Pegelveränderungen entschieden wird.

Es sei nicht das erste Mal, dass die Vereinbarung von 1940 nicht eingehalten werde, teilte das Tessiner Departement für Raumordnung am Freitag mit. Die extreme Trockenheit, die während März und April im Tessin einsetzte, habe die Situation aber verschärft. Das Departement klagte über einen «Mangel an grenzüberschreitender Zusammenarbeit». Die Entscheide müssten gemeinsam gefällt werden.

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