Der Spätsommer zehrt noch einmal an den Kräften der Natur. Schon im Hitzesommer starben in den Schweizer Flüssen Tausende Fische, weil das Wasser zu warm war. Der Pegel der Seen sank rasant, vielerorts musste die Schifffahrt eingestellt werden. Anfang September hiess es dann endlich: Entwarnung! Die Dürre ist vorbei. Doch da hat sich die Schweiz wohl zu früh gefreut.
Noch immer leiden Schweizer Seen unter ausbleibenden Niederschlägen und Temperaturen um die 30-Grad-Marke. Ganz schlimm steht es beispielsweise zurzeit um den Lac des Brenets im Kanton Neuenburg. Den Touristen dort zeigt sich ein trostloses Bild: Statt dunkelgrünen Wassermassen, umgeben von steilen Felswänden, sind vom See nur noch einige Pfützen auf staubigem Grund übrig.
«Viel zu wenig Wasser»
Der Wasserstand zurzeit ist sogar tiefer als beim Hitze-Hammer Mitte August. Am Montag musste die Schifffahrt auf der Schweizer Seite des Lac des Brenets eingestellt werden. «Die Situation ist verheerend, für diese Jahreszeit hat es viel zu wenig Wasser», sagt Jean-Claude Durig von der örtlichen Schifffahrt zu BLICK.
In der Gegend habe es auch im September kaum geregnet. «Die Lage kann sich nur verbessern, wenn es mindestens drei Tage durchregnet», so Durig. Bis dahin blieben die Schifffahrten aus.
Auch der Pegel des Bodensees ist im September wieder gesunken. Zwar hatte sich der Wasserstand Anfang des Monats kurzfristig erholt, mittlerweile befindet er sich aber wieder auf dem gleichen Niveau wie im August. Er liegt rund 60 Zentimeter unter dem jährlichen Mittelwert.
Einer der wärmsten September seit Messbeginn
«Der diesjährige September gehört zu den wärmsten seit unserem Messbeginn», sagt Milena Müller von Meteonews zu BLICK. Es sei um knapp zwei Grad wärmer als sonst zu dieser Jahreszeit und aussergewöhnlich trocken.
Drei Tage lang wird der heisse Spätsommer sicherlich noch andauern. Aufs Wochenende wird es dann kühler – und nässer: Für fast alle Teile der Schweiz werden Schauer prognostiziert. Dann kann die Natur vielleicht endlich richtig aufatmen.
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