Gegen den Präsidenten der Schwyzer Kantonalbank wurde Strafanzeige eingereicht, berichtet «SRF». Demnach hat der Gründer der Pensionskasse Phoenix, Serge Aerne, Strafanzeige gegen Kuno Kennel eingereicht. Die Staatsanwaltschaft Thurgau hat die Anzeige gegenüber «SRF» bestätigt.
Der «Tages-Anzeiger» berichtet in der heutigen Ausgabe ebenfalls über die Strafanzeige unter Berufung auf Aernes Sprecher Hans Klaus.
10-Millionen-Abschreiber
Kennel und Aerne waren einst Geschäftspartner. Mittlerweile beschäftigen sich diverse Juristen und auch die Schwyzer Politik mit dem Fall. Hintergrund sind Verluste, welche der Schwyzer Kantonalbank unter Führung von Kennel entstanden sind.
Der Anfang des Streits datiert auf 2014. Seinerzeit wollte die Schwyzer Kantonalbank ins lukrative Vorsorgegeschäft einsteigen. Das Institut kaufte Anteile eines Unternehmens von Aerne. Zwei Jahre später schrieb sie 10 Millionen Franken auf das Investment ab. Der Kaufpreis war zu hoch, urteilte das Geldhaus. Den Schaden hatte die öffentliche Hand. Die Schwyzer Kantonalbank ist voll im Besitz des Kantons.
SP verlangt Rücktritt
Der Fall wird zunehmend zum Fallstrick für Kuno Kennel. Der «Tages-Anzeiger» berichtet von privaten Geschäften, welche Kennel und Aerne getätigt haben sollen – und welche sie dem Bankrat offenbar verheimlichten.
Die SP des Kantons Schwyz fordert nun den Rücktritt von Kennel. «Als Bankpräsident leitet Kuno Kennel den Bankrat und ist damit verantwortlich für die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsführung», heisst es in einem Communiqué vom Freitag. «Um dieses Amt seriös auszuüben, muss er 100 Prozent unabhängig sein und einen einwandfreien Ruf geniessen.» Kennel erfülle diese Bedingungen nicht mehr, so SP-Schwyz-Präsident Andreas Marty. (ise)