Gegen eine Bewerbung war der Stadtrat aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten sowie dem hohen Arbeitsaufwand, wie er in seiner Stellungnahme auf ein dringliches Postulat der Grünen und SP schrieb. Für die Erarbeitung der Kandidatur rechnet er mit rund 40'000 Franken.
Laut Stadtrat nehmen die Vorbereitungen für das Kulturhauptstadtjahr mindestens fünf Jahre in Anspruch. Die Planungsarbeiten würden eine erhebliche organisatorische Belastung mit sich bringen. Die Stadt sei jedoch bereits intensiv mit ihren eigenen Kulturförderprojekten und der Umsetzung der Kulturagenda 2030 beschäftigt.
Obwohl der Stadtrat die Vision von Luzern als Kulturhauptstadt in der Mitteilung als «inspirierend» beschreibt, zweifelt er an der langfristigen Wirkung eines Kulturhauptstadtjahres. Er bevorzugt stattdessen eine kontinuierliche Förderung, um die kulturelle Attraktivität Luzerns langfristig zu stärken.
Luzern sei bereits eine «Kulturstadt» und geniesse bereits heute nationale und internationale Ausstrahlung, betonte der Stadtrat in seinem Fazit. Er lehnt das dringliche Postulat aus den genannten Gründen ab.
Der Verein Kulturhauptstadt Schweiz in Neuenburg kürt alle drei bis fünf Jahre eine Kulturhauptstadt. Für 2027 wurde La Chaux-de-Fonds zur Kulturhauptstadt erklärt. SP und Grüne forderten die Stadtregierung in einem Postulat dazu auf, eine Kandidatur für Luzern zu prüfen. Der Grosse Stadtrat stimmte dem an seiner Sitzung vom 14. November zu.