Sein Künstlername spricht Bände. Er stammt von der gleichnamigen Maschinenpistole, die Marko Perkovic (49) alias «Thompson» Anfang der Neunziger erhielt, um gegen die Serben zu kämpfen. Perkovic ist ein rechtsnationaler Musiker aus Kroatien. Und er tritt diesen Samstag im «Salle des Fêtes de St-Léonard» in Fribourg auf.
Fans zeigen ihm den Hitler-Gruss
Das erstaunt, da ihm die Bundespolizei (Fedpol) 2009 noch die Einreise verweigerte. Das begründete das Fedpol damals mit dem Inhalt von Thompsons Liedern. Denn einige davon verherrlichen die Nazi-Vergangenheit Kroatiens. An seinen Konzerten zeigen ihm manche seiner Fans den Hitler-Gruss.
Auch einige Thompson-Fans in der Schweiz zeigten ihre Sympathien mit der Nazi-Ideologie des Sängers. Am Ersatzkonzert 2009 im damaligen Club «Froschkönig» in Kriens LU stimmten manche von ihnen ein Lied an, welches das kroatische Konzentrationslager Jasenovac verherrlicht.
Wieso also kann Perkovic dieses Mal trotzdem auftreten? Beim Fedpol hält man sich bedeckt. Man teile nur den Betroffenen und den Behörden mit, wer an einer Einreise gehindert wird.
«Es gibt keine Gründe, das Konzert zu verbieten»
Beim Oberamt des Saanebezirks im Kanton Freiburg ist man da offener. Oberamtmann Carl-Alex Ridoré ist zuständig für die öffentliche Sicherheit in seinem Bezirk. Er sah keinen Grund, das Konzert zu verhindern. «Wir haben, wie bei jedem ähnlichen Anlass, überprüft, ob es ein Sicherheitsrisiko gibt. Dabei hatten wir Kontakt mit den zuständigen Behörden. Es gibt keine Gründe, das Konzert zu verbieten, solange sich die Organisatoren an bestimmte Auflagen halten.»
Polizei mit Übersetzern am Konzert
Das Konzert findet also statt. Die Kantonspolizei stellte dafür jedoch Auflagen, wie deren Sprecher Gallus Risse bestätigt. «Wir haben mit dem Veranstalter vorab besprochen, welche Lieder gespielt und welche nicht gespielt werden dürfen.»
Es geht den Behörden offensichtlich um den kritischen Inhalt der Lieder, welcher gegen die hiesige Anti-Rassismus-Strafnorm verstossen könnte. «Um dies zu kontrollieren, werden wir mit kroatisch-sprechendem Personal anwesend sein.»
Eingangskontrollen wie bei Fussballmatch
Weiter würden zwei bis drei Polizeipatrouillen um das Konzertareal präventiv postiert. «Das ist eine reine Vorsichtsmassnahme», so Polizei-Sprecher Risse. «Die Eingangskontrollen werden ähnlich wie bei einem Fussballspiel vollzogen. Das heisst, die Besucher werden auf gefährliche Gegenstände durchsucht.»
Ganz wohl scheint es den Behörden bei der Sache wohl doch nicht zu sein. Zudem dürften etliche Ex-Jugoslawen in der Schweiz ein grosses Problem mit dem Event haben.
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