Von Januar bis September wurden aus der Schweiz Rüstungsgüter im Wert von rund 314 Millionen Franken ausgeführt, 30 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Statistik der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hervor.
Schweizer Rüstungsgüter waren insbesondere in den Nachbarländern weniger gefragt. Deutschland kaufte Kriegsmaterial im Wert von 84,5 Millionen Franken, das sind rund 33 Millionen weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch die Ausfuhren nach Italien, Frankreich, Schweden und Spanien sanken deutlich.
Stark zurück gingen auch die Exporte nach Bahrain (-11,3 Millionen). In ein anderes umstrittenes Lieferland verkauften Schweizer Rüstungsfirmen hingegen mehr Kriegsmaterial: Die Ausfuhren nach Saudi-Arabien stiegen von knapp 3 Millionen Franken auf 5,5 Millionen Franken.
Die Baisse im Geschäft mit den Nachbarländern konnten die Schweizerischen Rüstungsfirmen zum Teil mit Exporten in andere Länder ausgleichen. Indien kaufte Kriegsmaterial im Wert von 26,1 Millionen Franken - im Vorjahreszeitraum waren es weniger als 300'000 Franken gewesen. Die Ausfuhren nach Rumänien, Südafrika und Brasilien stiegen um je rund 12 Millionen Franken.
Grösster Abnehmer von Schweizer Kriegsmaterial ist aber nach wie vor Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Indonesien und Indien. Dahinter folgen klassische Ausfuhrländer wie USA, Italien, Grossbritannien sowie Brasilien und Südafrika.
In die Ukraine wurde dieses Jahr kein Kriegsmaterial mehr exportiert. Nach Russland wurden im ersten Halbjahr Waffen im Wert von 2100 Franken exportiert - laut Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) handelte es sich um einzelne Waffen für den privaten Gebrauch.
Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) kritisierte am Dienstag erneut, der Bundesrat nehme seine Kontrollfunktion bezüglich Kriegsmaterialexporten ungenügend wahr. Die GSoA fordert einen endgültigen Exportstopp von Schweizer Rüstungsgütern.
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