Es bestehe im Gegenteil sogar das Risiko, dass der Kostenanstieg in den nächsten Jahren noch höher sein könnte. Unter anderem, weil teure Kombinations- und Immuntherapien gegen Krebs auf den Markt kommen würden, sagte Schmutz weiter.
Der Helsana-Chef kritisierte, dass es Preislisten vom Bund gibt für medizinische Mittel und Gegenstände, die seit Jahren nicht angepasst wurden. Die Krankenkassen müssten für eine Krücke bis zu 81 Franken vergüten, obwohl sie auf dem freien Markt für 17.75 Franken eingekauft werden könnte. Insgesamt liessen sich in diesem Bereich 80 Millionen Franken pro Jahr einsparen, wenn der Bund die Tarife der Realität anpassen würde.
Bei den Medikamenten sei das Sparpotenzial noch höher. Mit Festbeiträgen für Generika könnte man ohne Qualitätseinbusse 400 Millionen Franken pro Jahr sparen. Der Bundesrat könnte dies sofort auf dem Verordnungsweg beschliessen. «Ich begreife nicht, wieso er das nicht schon lange getan hat. Das ist verschenktes Geld», sagte Schmutz.