Diese beiden Flächen in der Grösse von rund 28 Fussballfeldern befinden sich heute noch in einer Landwirtschaftszone respektive in einer Zone für öffentliche Nutzung. Nach dem Ja zu den beiden Vorlagen können sie teilweise überbaut werden. Vor zwölf Jahren war die Einzonung des Viererfelds an der Urne noch gescheitert.
Mit dem Ja zur Viererfeld-Einzonung erlauben Berns Stimmberechtigte der Stadtregierung auch, einen Teil der Fläche dem Kanton Bern für 51,1 Mio. Franken abzukaufen. Einen anderen Teil soll die Stadt vom Kanton im Baurecht erhalten.
Das doppelte Ja an der Urne bedeutet aber noch nicht den Startschuss für den Bau der neuen Siedlung: 61 Einsprachen gingen während der öffentlichen Auflage der Zonenplanänderungen im Juni letzten Jahres bei der Stadt Bern ein. Diese Einsprachen sind noch hängig.
Sie betreffen etwa eine Änderung des Aaretalschutzperimeters, welche die Stadtbehörden zugunsten der geplanten neuen Siedlung vornehmen wollen. Mit den Einsprechern konnte die Stadt keine Einigung erzielen. Der Kanton Bern wird nun über die Einsprachen entscheiden müssen.
Die Stadtbehörden und die meisten links-grünen Parteien warben für ein Ja zu den Vorlagen mit den Argumenten, die neue Überbauung lindere die Wohnungsnot und stelle einen Beitrag gegen die Zersiedelung dar. Ein Teil der Gegner war prinzipiell gegen die Einzonung des Viererfelds, ein anderer gegen bestimmte Zonenvorschriften.
So sollen in diesem Gebiet künftig 50 Prozent der Wohnungen gemeinnützig sein und pro Wohnung sind nur 0,5 Parkplätze zugelassen. Das sei übertriebene links-grüne Ideologie und realitätsfremd, monierten bürgerliche Parteien.
Der Viererfeld-Vorlage stimmten 22'387 Bernerinnen und Berner zu, 19'838 lehnten sie ab. Die Mittelfeld-Umzonung wurde mit 23'575 Ja- zu 17'701 Nein-Stimmen genehmigt. Beide Gebiete liegen am Rand des Länggassquartiers; auf dem Vierer- und Mittelfeld fand 1914 die Landesausstellung statt. Die Stimmbeteiligung betrug 54,4 Prozent.