Knatsch unter Tierschützern
Katzen killen ja oder nein?

FDP-Politiker und Aargauer Pro-Natura-Chef Johannes Jenny (55) fordert, dass Jäger verwilderte Büsis abschiessen müssen. Der Naturschutzverein distanziert sich allerdings vom Vorschlag – und auch Vier Pfoten Schweiz will lieber kastrieren als töten.
Publiziert: 10.07.2015 um 19:14 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 13:57 Uhr
Der Kadaver einer Hauskatze liegt im Unterholz – sie streunte zu weit in den Wald hinein und geriet wohl ins Visier eines Jägers.
Foto: Dominik Baumann

Der Biologe Johannes Jenny (55) hat die Büsi-Liebhaber dieses Landes geschockt. In einer Interpellation bittet der Geschäftsführer von Pro Natura Aargau den Regierungsrat zu prüfen, wie die Zahl der verwilderten Katzen verkleinert werden kann. Sein Vorschlag: Jäger müssen herrenlose Streuner abknallen – auch wenn das heisst, dass im schlimmsten Fall mal ein Stubentiger dran glauben muss.

Der politische Vorstoss des FDP-Mannes sorgt auch bei Pro Natura für rote Köpfe – der Verein distanzierte sich heute Nachmittag von Jennys Vorstoss. «Pro Natura findet den Lösungsvorschlag nicht sinnvoll», sagt der Medienverantwortliche Roland Schuler auf Anfrage von Blick.ch.

Den Vorschlag habe Jenny als Kantonsrat im Kanton Aargau eingereicht – ohne Absprache mit Pro Natura. Die vorgeschlagene Lösung halte der Verein «weder für richtig, noch für praktikabel».

Für Jäger sind Katzen «Schädlinge»

In Max Schmid, dem Präsident der Vereinigung Aargauer Jagdaufseher VAJ, hat Jenny hingegen einen Unterstützer gefunden. «Katzen haben im Wald überhaupt nichts zu suchen», sagt er. «Für uns Jäger sind verwilderte Katzen Schädlinge. Wir haben sie nicht so gern. Sie nehmen ja auch junge Hasen und andere Wildtiere.»

Sie deswegen abzuknallen – davon hält Lucia Oeschger (29), Kampagnenleiterin Vier Pfoten Schweiz, «gar nichts». Durch jahrelange Arbeit habe die Organisation festgestellt, «dass das Problem nicht durch Töten der Tiere in einem Gebiet gelöst werden kann, sondern nur durch flächendeckende Kastrationen. Wenn ein Revier frei wird, wandern einfach neue Tiere zu und besetzen dieses.»

Auch Jennys Forderung, Katzen, die 100 Meter ausserhalb der Bauzone gefunden werden, einzufangen und einzuschläfern, falls der Besitzer nicht gefunden wird, stösst auf Ablehnung. «100 Meter sind für Katzen kein einzuhaltender Radius. Ihre Reviere sind um einiges grösser. Und um den Besitzer ausfindig machen zu können, müsste zuerst eine Chip-Pflicht eingeführt werden, wie bei den Hunden», sagt Oeschger.

Für Jenny sind diese 100 Meter keine fixe Grösse. «Das Gebiet könnte auch ausgeweitet werden – genau solche Fragen will ich durch den Vorstoss ja klären.» (ant/lex)

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