Vor rund einem Jahr wurde die Berner Trifthütte von einer über hundert Meter breiten Lawine getroffen. Zwei Jahre zuvor wurde das Mittelaletsch-Biwak im Wallis vom Schnee getroffen. Die Unterkünfte waren zum Glück unbewohnt.
Die Vorfälle waren absehbar: Wie eine Untersuchung der SAC-Hüttenkommission zeigt, liegen 29 der 153 Berghütten in einer Lawinengefahrenzone. 36 Hütten sind möglicherweise ebenfalls gefährdet, die restlichen 88 sind keiner Gefahr ausgesetzt.
Die gefährdeten Hütten sollten nun überarbeitet werden. «Bis 2030 sollten die baulichen Schutzmassnahmen bei den stark gefährdeten Hütten überprüft und, falls nötig, verbessert werden», sagte Ulrich Delang, Bereichsleiter Hütten des SAC, gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Hütten wegen Klimawandel in Gefahrenzone
Die Verbesserung der Hütten lässt sich das SAC etwas kosten. Rund 9,6 Millionen Franken hat der Schweizer Alpen-Club für die Überarbeitung der Berghütten in den Lawinenzonen zur Verfügung gestellt. Aber wie kam es überhaupt dazu, dass sich die einst in sicheren Gebieten gebauten Berghütten jetzt inmitten von lawinengefährdeten Zonen befinden?
Stefan Margreth vom Institut für Schnee- und Lawinenforschung erklärt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Der Lawinenabgang oberhalb der Trifthütte ist symptomatisch für die Auswirkungen des Klimawandels.» Durch das Abschmelzen der Gletscher werde das Gelände nämlich steiler, als es früher war. Dies führe zu einer Verdoppelung der möglichen Bildung einer Lawine. (obf)