Klimawandel
Die Schweiz, der sicherste Ort der Erde?

Die Schweiz als Insel inmitten von Sintfluten, Hurrikanen und verwüsteten, ausgetrockneten Kontinenten. Ein bekannter US-Klimatologe preist unser Land als sichersten Ort auf einer sich rasant erwärmenden Erde.
Publiziert: 06.08.2015 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 14:49 Uhr
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Der Feegletscher über Saas Fee im Wallis: Der fehlende Meeresanstoss schützt vor steigenden Meeresspiegeln. Dafür ist mit vermehrten Bergstürzen zu rechnen. (Archiv)
Foto: Keystone

«Ist irgendein Ort der Welt sicher vor dem Klimawandel?», fragt das US-Magazin «The Atlantic» gestern auf seiner Online-Seite. Für den renommierten US-Wissenschaftler james Hansen, den Direktor des Columbia University’s Earth Institute, gibts inmitten des befürchteten Chaos extremer Wetterereignisse und steigernder Meerespegel kaum Inseln der Sicherheit: «Die Schweiz könnte ein guter Tipp sein», sagt der Professor.

Hansen ist beunruhigt: Laut seiner letzten Untersuchung schreitet der Klimawandel viel schneller voran, als es bisherigen Modelle voraussagten: Der Meeresspiegel wird in den kommenden 50 Jahren um 3 Meter ansteigen, warnen Hansen und seine Co-Autoren.

Diese Gründe sprechen für das Alpenland als sicheren Hafen: Der fehlende Meeresanstoss schützt es schon einmal vor dem steigenden Meerespegel. Ausserdem nehme die Regierung in der Schweiz die Klima-Bedrohungen wirklich ernst - im Gegensatz zum Rest der Welt.

Musterschüler der Treibhausgas-Reduktion

Die Schweiz habe am 27. Februar als erstes Land seinen Beitrag zum internationalen Klimaabkommen veröffentlicht. Darin verspricht der Bundesrat, die Treibhausgase bis 2030 um 50 Prozent zu verringern – im Vergleich zum Ausstoss im Jahr 1990.

Zum Vergleich: US-Präsident Obama hat in seiner gestern vorgestellten grossen Klimaschutz-Initiative bis 2030 eine 32-prozentige Reduktion von Kohlendioxid-Emissionen im Vergleich zu den Werten von 2005 als Ziel vorgegeben.

Schweizer Forscher weniger optimistisch

Schwein gehabt? Natürlich spielt sich die Erderwärmung nicht nur im Ausland ab. Da aber zwei Drittel der Fläche der Schweiz auf gebirgigem Gebiet liegen, werden unserem Land vermehrte Bergstürze und Erdrutsche nicht erspart bleiben, wie Martin Beniston, Professor der Klimatologie an der Uni Genf, zu «Le Matin» sagt. «Die Schweiz liegt besser als andere Länder, aber wir sind nicht geschützt.»

Auch Thomas Stocker, Professor der Uni Bern und designierter Präsident des UNO-Klimarats (IPCC) sagt zur Westschweizer Zeitung, dass es wohl keinen «besten Ort» zum Leben bei weltweit steigenden Temperaturen gebe: «In unserer globalisierten Welt hat der Klimawandel Auswirkungen und Konsequenzen auf dem ganzen Planeten.»

Stocker kennt seinen US-Berufskollegen James Hansen schon seit 20 Jahren. Er findet die Einschätzung des Kollegen zwar «interessant und schmeichelhaft», seinen Optimismus teilt er allerdings nicht. (bih)

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