Die Welt erwarte mehr als halbfertige Massnahmen oder nur schrittweises Vorgehen. In Paris müsse vielmehr ein umfassendes Abkommen zustande kommen, das für Generationen Gültigkeit haben könne. Er zähle auf die Führungskraft und das Verantwortungsbewusstsein der anwesenden Regierungsmitglieder, sagte Ban in seiner Rede vor den Delegationen. Zu den anwesenden Ministern gehörte Bundesrätin Doris Leuthard. «Die Uhr tickt Richtung Klimakatastrophe», warnte Ban.
Der Generalsekretär der UNO, unter deren Ägide die Verhandlungen seit einer Woche in Paris geführt werden, umriss nochmals die wichtigsten Punkte für ein funktionierendes Abkommen. Es brauche einen klaren und messbaren Überprüfungsmechanismus für die Klimaziele zur Senkung des Treibhausgasausstosses. Die Industrieländer müssten zwar die Führung, die Entwicklungsländer jedoch mehr Verantwortung übernehmen, sagte Ban.
Das bis Freitag zu erzielende Abkommen, mit welchem die Erderwärmung bis 2100 auf höchstens zwei Grad begrenzt werden soll, müsse genügend technische und finanzielle Hilfe für die ärmsten und verwundbarsten Länder enthalten. Die Industrieländer hätten dazu eine historische Verantwortung. Auch sei die Entschädigungsfrage bei Schäden durch den Klimawandel zu berücksichtigen.
Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius zeigte sich am Montag als Konferenzleiter überzeugt, dass bis Freitag ein globales Klimaabkommen erreicht werde. Fabius hatte die Verhandlungen auf Minister-Ebene bereits am Sonntag aufnehmen lassen. Er ernannte für die Schlussrunde der bis auf Freitag angesetzten Verhandlungen ein 14-köpfiges Vermittlerteam mit Regierungsmitgliedern aus allen Weltgegenden.
Bundesrätin Leuthard, die für den Ministerteil bis Dienstag in Paris sein wird, nimmt am Montag voraussichtlich an einer Veranstaltung über die Bevorzugung fossiler Energieträger durch die Staaten teil. Mit Leuthard werden unter anderem auch ihre Ministerkollegen aus Finnland, Norwegen und Schweden anwesend sein.
Sie setzen sich ein für die Beseitigung staatlicher Hilfen für tiefe Öl-, Gas- und Kohlenpreise. Mit der daraus resultierenden Verteuerung soll der Verbrauch fossiler Energie und damit auch der Ausstoss von Treibhausgasen gesenkt werden.
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