Das Team um Forest Isbell von der University of Minnesota ordnete zunächst jedes untersuchte Jahr an jedem Standort auf einer Fünf-Punkte-Skala von «extrem trocken» bis «extrem feucht» ein. Dann untersuchten sie die oberirdische Biomasseproduktion der Pflanzen pro Jahr bei höherer und bei niedrigerer Biodiversität.
Das Ergebnis: Je grösser die Zahl der dort wachsenden Pflanzenarten, desto geringer die Auswirkungen von extremen Feucht- oder Trockenperioden auf die Biomasseproduktion des Graslandes. In Pflanzengemeinschaften mit nur einer oder zwei Arten veränderte sie sich im Schnitt um 50 Prozent, bei Gemeinschaften mit 16 oder 32 Arten nur um durchschnittlich 25 Prozent.
Allerdings hatte die Artenvielfalt keinen Einfluss darauf, wie schnell sich die Biomasseproduktion einer Wiese oder Weide nach Dürre oder Starkregen normalisierte. Die Ergebnisse zeigen für Bernhard Schmid, Ökologieprofessor an der Universität Zürich, dass Biodiversität nicht nur ein entscheidender Produktionsfaktor der Natur ist, sondern auch eine Versicherung gegen extreme Ereignisse.