«Kitas statt Kampfjets» oder «Mir sind hässig» prangte in farbigen Buchstaben auf Schildern, Parolen wie «Uns haut es den Nuggi raus!» hallten über den Rathausplatz.
Trotz Wind und Regen zog es am Samstag mehr als 500 Personen – darunter vor allem Kinderbetreuerinnen, Erzieher und junge Familien – auf die Strassen Zürichs, um ihren Frust über die prekären Arbeitsbedingungen und Qualitätsprobleme in der Kinderbetreuung kund zu tun. Sie fordern unter anderem mehr Wertschätzung, höhere Löhne und einen neuen Betreuungsschlüssel: So sollen nur noch ausgebildete Fachkräfte dazu gezählt werden, und nicht wie bisher auch Lernende, die in der Folge oft als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden.
Gute Qualität in der Kinderbetreuung ist wichtig
Zur Demo gerufen hatte die «Trotzphase», eine Gruppe aus Kinderbetreuerinnen und -betreuern, die sich schon länger für bessere Arbeitsbedingungen in Kitas und Horten stark macht. Mit der Demo wolle man auch der Politik ein Signal senden, sagt Jasmin Gasser von der Trotzphase. Denn diese vergesse die Anliegen der Kinderbetreuerinnen oft. «Das löst bei uns schon eine gewisse Wut aus», sagt Gasser. «Dabei ist erwiesen, wie wichtig unser Job und eine gute Qualität in der Kinderbetreuung ist.»
Auch Nina, Miterzieherin in einer Kita hat an der Demo teilgenommen: «Ich möchte, dass die Arbeitsumstände in allen sozialen Berufen besser werden», sagt sie.
Und Oliver Waddell ist mit seiner kleinen Tochter gekommen: «Aus meiner Sicht sollte die frühkindliche Erziehung in das allgemeine Bildungssystem integriert werden», sagt er.
Zu grosse Gruppen, zu wenig Personal
Mit welchen Missständen die Arbeitskräfte in der Kinderbetreuung kämpfen müssen, will die «Trotzphase» mit einer neuen Kampagne darlegen: In den Sozialen Medien werden reale Geschichten aus dem Alltag von Kinderbetreuerinnen veröffentlicht.
Dabei geht es unter anderem um zu grosse Gruppen, zu wenig Personal, und darum, dass die Betreuungspersonen kaum auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Auch von viel zu tiefem Lohn gemessen an der Verantwortung oder schlechten Sozialleistungen ist die Rede.
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