Georg Schäppi leitete das grösste Kinderspital der Schweiz mit rund 3000 Mitarbeitenden seit fünf Jahren. Seit Beginn seiner Tätigkeit habe er die Planung und Realisierung der Inbetriebnahme des neuen Kinderspitals und des Forschungs-und Lehrgebäudes in der Lengg verantwortet, teilte die Eleonorenstiftung, der Trägerin des Kinderspitals, am Mittwoch mit.
Mit dem Abschluss dieses Generationenprojekts und der Inbetriebnahme des neuen Kispis im vergangenen November habe sich Schäppi entschieden, die Leitung abzugeben, heisst es weiter. Für ihn sei es der richtige Zeitpunkt, eine neue Aufgabe zu übernehmen, wird Schäppi in der Mitteilung zitiert. Der Wechsel sei eine «einmalige Chance».
Per Anfang Juli wird Schäppi also die neu geschaffene Funktion des CEO des Medizincampus Davos übernehmen und damit die strategische und operative Verantwortung für die gesamten Aktivitäten der Kühne-Stiftung im Gesundheitsbereich. Dies teilte die Kühne-Stiftung ebenfalls am Mittwoch mit.
Der Medizincampus Davos umfasst eine integrierte Gesundheitsversorgung - verknüpft mit internationalen Forschungsprogrammen.
Bereits von 2010 bis 2020 war Schäppi für die Kühne-Stiftung tätig - als Direktor und später Delegierter des Verwaltungsrats. Ab 2016 führte er die durch die Kühne-Stiftung übernommene Hochgebirgsklinik Davos, wie es weiter heisst. Er sei «federführend» an der Konzeption und am Aufbau des Medizincampus Davos beteiligt gewesen.
Das neue Zürcher Kinderspital musste im vergangenen April vom Kanton vor der Zahlungsunfähigkeit gerettet werden. Der Kanton erhöhte sein Darlehen um 100 Millionen Franken und sprach für 2024 eine Subvention von 35 Millionen Franken. Hauptgrund für das Finanzloch war der Neubau der Stararchitekten Herzog und de Meuron, dessen Kosten auf 761 Millionen Franken gestiegen waren.
Vergangene Woche beschloss der Regierungsrat eine weitere Subvention von 25 Millionen Franken. Die finanzielle Lage des Kinderspitals sei nach wie vor kritisch. Der Kanton verstärkte deswegen auch die Aufsicht und entsendet zwei Vertreter in den Stiftungsrat.