Kinder sollen nicht gequält werden
Oberste Lehrerin der Schweiz stellt Noten infrage

Damit Kinder nicht durch Druck gequält werden, sollen Noten später eingeführt werden. Diese Idee bringt Lehrerverbandspräsidentin Dagmar Rösler ins Spiel. Die Reaktionen sind gespalten.
Publiziert: 29.12.2019 um 16:20 Uhr
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Dagmar Rösler will Schülern den Druck nehmen.

Die Präsidentin des Schweizer Lehrerverbandes, Dagmar Rösler, will weniger Noten in der Schule. «Ich bin dafür, dass wir die Noten möglichst sanft und spät einführen», sagte sie der «NZZ am Sonntag». Man solle die Kinder nicht zum «Lernen für Noten» trimmen.

Nach dem Kampf um den neuen Lehrplan wollen Lehrer und Bildungspolitiker dem Bericht zufolge nun eine neue Debatte über die Abschaffung der Noten in der Primarschule lancieren. Viele Pädagogen würden Schüler lieber mit Worten statt mit Zahlen beurteilen. So empfahlen Erziehungswissenschafter in einem Bericht für den Kanton St. Gallen eine Abkehr von notenbasierten Zeugnissen.

SVP will für Noten kämpfen

Im Bildungsrat des Kantons Zürich ist das Thema fürs neue Jahr traktandiert. Und die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) will «den Faden wieder aufnehmen», sagt deren Präsidentin, die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (CVP) der Zeitung. Sie selber sei für eine klare Graduierung der Leistungen, dafür würden sich Noten eignen.

Widerstand kündigte die SVP an. Vor zehn Jahren wurde auch auf Druck der SVP mittels Abstimmungen in mehreren Kantonen die Wiedereinführung von Zeugnissen für die Schüler durchgesetzt. (SDA)

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