Killer von Adeline (†34)
Jetzt packt Anthamattens Knastbruder aus

Ein ehemaliger Mitinsasse von Anthamatten packt bei einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin» Details zum Zusammenleben aus.
Publiziert: 05.10.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:51 Uhr
Fabrice Anthamatten
Foto: Kapo GE

Der Fall der getöteten Adeline Morel (†34) schlägt weiterhin grosse Wellen. Seit Prozessbeginn kommen immer mehr Details zum Mörder Fabrice Anthamatten ans Licht. In einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Matin» erzählte ein ehemaliger Zellenkamerad über die Zeit in Bochuz mit Anthamatten.

Gemäss ihm konvertierte der Killer von Adeline während seinem Aufenthalt zum Islam. Er habe keinen Fernseher in seiner Zelle haben wollen, da die TV-Sender seiner Meinung nach unreine Bilder ausstrahlen würden. 

In der Justizvollzugsanstalt habe Anthamatten in einem Bastelatelier gearbeitet, das mit Karton hantierte. Ausserdem begann er eine Lehre als Bäcker, die er aber genauso wenig abschloss wie seine Ausbildungen in der Freiheit, erzählte der Zellenkamerad weiter. Dafür habe er immer Informatikkurse besucht.

Er mag Lady Gaga

Im Gefängnis sei er jedoch sehr isoliert gewesen. Neben den wenigen Besuchen seiner Mutter, habe er meist nur mit Michel Peiry kommuniziert - einem siebenfachen Mörder und bekannt als «Sadist von Romont». 

Anthamatten habe zudem eine Liebe für die Songs von Lady Gaga und ass viel Schokolade. In der Strafanstalt sei er meistens mit einer Mütze und einer Brille herumspaziert. Sein ehemaliger Zellenkumpel ist sich sicher:«Man brauchte keinen Psychiater um zu erkennen, dass er gestört ist».

Tötungsfantasien umgesetzt

Anthamatten hat beim Tötungsdelikt Fantasien umgesetzt, die er seit langem hegte. Das sagten die psychiatrischen Gutachter am Dienstag, dem zweiten Prozesstag.

Die beiden Experten zeichneten in ihrem gemeinsam verfassten Gutachten kein gutes Bild des Angeklagten. Sie schätzten die Gefahr einer erneuten Vergewaltigung oder eines erneuten Tötungsdelikts als sehr hoch ein.

Der Bluttat gingen während Monaten gehegte Fantasien voraus. Er habe bereits im Gefängnis Vergnügen an der Vorstellung empfunden, wie er der Sozialtherapeutin die Kehle durchschneiden würde, sagte am Dienstag die Genfer Psychiaterin Alexandra Rageth.

Aus diesen Fantasien heraus begann er im Gefängnis bestimmte Gewaltszenen aus Filmen immer wieder anzusehen. In dem er der bereits an einen Baum gefesselten Sozialtherapeutin die Kehle durchschnitt, setzte er diese Fantasien in die Realität um. (fss)

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