Fast jeder zehnte Passagier fährt schwarz!
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Wegen Coronavirus:Fast jeder zehnte Passagier fährt schwarz!

Keine ÖV-Kontrollen wegen Coronavirus
Fast jeder zehnte Passagier fährt schwarz!

Wegen der Coronavirus-Pandemie werden im öffentlichen Verkehr kaum Billetts kontrolliert. Laut der Rhätischen Bahn fährt deshalb jeder zehnte Passagier schwarz. Die Verkehrsbetriebe möchten den Kontrollbetrieb möglichst bald wieder aufnehmen.
Publiziert: 23.04.2020 um 16:49 Uhr
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Aktualisiert: 23.04.2020 um 19:06 Uhr
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Relikt aus Vor-Corona-Zeiten: Ticketkontrollen.
Foto: Keystone
Marsel Szopinski

Kaum jemand reist noch mit dem öffentlichen Verkehr: Die Nachfrage ist seit Beginn der ausserordentlichen Lage um rund 80 Prozent eingebrochen. Auch Billettkontrollen werden fast keine durchgeführt, um das Personal zu schützen.

Das nützen nun viele schamlos aus – und fahren schwarz. Die Rhätische Bahn (RhB) vermeldet, dass zehn Prozent ihrer Passagiere ohne gültiges Fahrticket unterwegs sind, berichtet die «Südostschweiz».

Zum Vergleich: Normalerweise wird der Anteil der Schwarzfahrer im ÖV auf etwa drei Prozent geschätzt, zeigen Zahlen von Bernmobil. Das entspricht einem Verlust von etwa 100 Millionen Franken, heisst es beim Branchenverband Alliance SwissPass auf Anfrage. Die Dunkelziffer sei höher.

Finanzieller Schaden durch ausbleibende Gäste ist höher

Bernmobil selbst führt derzeit keine Kontrollen durch und kann deshalb keine Angaben zur jetzigen Lage machen. Klar hingegen ist: «Der finanzielle Schaden durch die ausbleibenden Fahrgäste dürfte um ein Mehrfaches höher sein», sagt Bernmobil-Sprecher Rolf Meyer zu BLICK.

Bei den SBB will man sich zu den Billettkontrollen nicht äussern – zum Beispiel wann etwa die Kontrollen wieder ganz hochgefahren werden. «Es gilt weiterhin: Wer dreimal schwarzfährt und nicht bezahlt, wird von der SBB angezeigt», so SBB-Sprecher Martin Meier auf Anfrage.

Postauto möchte bald Kontrollbetrieb wieder aufnehmen

Die RhB selbst will wieder häufiger Stichproben im Einklang mit den Social-Distancing-Massnahmen durchführen, schreibt die «Südostschweiz» weiter. «Auch Postauto möchte möglichst schnell wieder zu einem regulären Kontrollbetrieb wechseln», bestätigt Mediensprecher Ben Küchler.

Ein genauer Zeithorizont liege aber nicht vor, so Küchler, da diesbezüglich noch keine Entscheidungen getroffen worden seien. Allerdings wird dies wohl zur schrittweisen Wiederaufnahme des regulären Fahrplans in der Schweiz parallel verlaufen.

Schwarzfahrer schaden der Allgemeinheit

Postauto rechnet dabei ebenfalls mit etwa 75 Prozent weniger Fahrgästen – was wie bei Bernmobil das Gros des finanziellen Schadens ausmacht. «Dazu kommen die vermutlich höheren Schwarzfahrerzahlen», sagt Küchler. Der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) schliesst ebenfalls nicht aus, dass der Anteil an Reisenden ohne gültigen Fahrausweis zurzeit höher ist.

Für die SBB ist klar: «Wer den öffentlichen Verkehr nutzen will, benötigt einen gültigen Fahrausweis. Wer schwarz fährt, tut dies auf Kosten der anderen Fahrgäste und der Allgemeinheit», sagt Meier. Vor allem auf Kosten der Steuerzahler.

ÖV-Branche entschädigt Abo-Kunden mit 100 Millionen Franken

Trotz massiven Einbussen wegen der Corona-Krise entschädigt die öV-Branche ihre Abo-Kunden mit 100 Millionen Franken. Die Finanzierung der Kulanzmassnahmen ist allerdings noch nicht gesichert. Alliance Swisspass erwartet aber, dass Bund und Kantone einspringen. Inhaber eines General-, Verbund-, Strecken- oder Moduljahresabonnements erhalten von der ÖV-Branche 15 Tage zusätzliche Kulanz, wie Alliance Swisspass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs (öV).

Unterbrechen lässt sich ein Generalabonnement (GA) bisher lediglich 30 Tage innerhalb eines Jahres. Rund 150'000 Kunden haben dies bereits getan, das sind etwa 15 Mal mehr als üblich bezogen auf einen Monat. GA-Kunden können während der ausserordentlichen Lage ihr Abo noch rückwirkend auf den 17. März 2020 hinterlegen.

Auch Monatsabonnenten werden entschädigt, sie erhalten ja nach Verbund und Produkt entweder 15 Franken oder 15 Prozent des Abopreises vergütet. Die genauen Modalitäten werden noch ausgearbeitet, wie Helmut Eichhorn, Geschäftsführer von Alliance Swisspass, im Rahmen einer virtuellen Medienkonferenz erklärte.

Das Halbtaxabonnement wird nicht entschädigt, da es meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahrten amortisiert ist, wie es weiter hiess. Ebenfalls nicht entschädigt werden Ausflugsabos und das seven25-Jugendabo für Nachtschwärmer.

Um in den Genuss der Gutschriften zu kommen, müssen die Kunden aktiv nichts unternehmen. Man werde aktiv auf die Kunden zugehen, dies vor allem, um die Mitarbeitenden an den Schaltern zu schützen. Die Vergütungen werde erst nach der Aufhebung des Notstands erfolgen. (SDA/szm)

Trotz massiven Einbussen wegen der Corona-Krise entschädigt die öV-Branche ihre Abo-Kunden mit 100 Millionen Franken. Die Finanzierung der Kulanzmassnahmen ist allerdings noch nicht gesichert. Alliance Swisspass erwartet aber, dass Bund und Kantone einspringen. Inhaber eines General-, Verbund-, Strecken- oder Moduljahresabonnements erhalten von der ÖV-Branche 15 Tage zusätzliche Kulanz, wie Alliance Swisspass, die Branchenorganisation des öffentlichen Verkehrs (öV).

Unterbrechen lässt sich ein Generalabonnement (GA) bisher lediglich 30 Tage innerhalb eines Jahres. Rund 150'000 Kunden haben dies bereits getan, das sind etwa 15 Mal mehr als üblich bezogen auf einen Monat. GA-Kunden können während der ausserordentlichen Lage ihr Abo noch rückwirkend auf den 17. März 2020 hinterlegen.

Auch Monatsabonnenten werden entschädigt, sie erhalten ja nach Verbund und Produkt entweder 15 Franken oder 15 Prozent des Abopreises vergütet. Die genauen Modalitäten werden noch ausgearbeitet, wie Helmut Eichhorn, Geschäftsführer von Alliance Swisspass, im Rahmen einer virtuellen Medienkonferenz erklärte.

Das Halbtaxabonnement wird nicht entschädigt, da es meist nach kurzer Zeit und wenigen Fahrten amortisiert ist, wie es weiter hiess. Ebenfalls nicht entschädigt werden Ausflugsabos und das seven25-Jugendabo für Nachtschwärmer.

Um in den Genuss der Gutschriften zu kommen, müssen die Kunden aktiv nichts unternehmen. Man werde aktiv auf die Kunden zugehen, dies vor allem, um die Mitarbeitenden an den Schaltern zu schützen. Die Vergütungen werde erst nach der Aufhebung des Notstands erfolgen. (SDA/szm)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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