Keine Kinder, kein Cowboyhut, keine Trainerhose
Spinnen unsere Wirte?

Die Suppe versalzen, der Service zu langsam, das Bier schal: Normalerweise sind es die Gäste, die sich im Restaurant beschweren, wenn etwas nicht stimmt. In letzter Zeit drehen immer mehr Wirte den Spiess um – und stellen für ihr Lokal ganz eigene Regeln auf.
Publiziert: 17.12.2015 um 09:40 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 18:04 Uhr
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Mit dem Trainerhosen-Verbot schützt Emanuel Rippstein (26) seine Gäste vor Schweissgeruch.
Foto: Fabio Confessore
Von Jessica von Duehren

Ende Oktober sorgte das Bahnhöfli in Luzern für Diskussionen. Als Walter Strebel (65) dort mit einem Kollegen ein Bier trinken wollte, wurde der Rentner nicht bedient. Er musste das Lokal sogar verlassen. Stein des Anstosses war sein Cowboyhut. Geschäftsführer Ivano Soraperra begründet sein Verbot gegenüber BLICK so: «Das ist keine normale Kopfbedeckung, sondern ein riesiger Cowboyhut. Es hat etwas mit Anstand zu tun, den drinnen abzunehmen.»

Anfang dieser Woche machte ein weiterer Fall aus Luzern Schlagzeilen: die kinderfreie Zone im Restaurant Zum Weissen Kreuz. Wirt Thomas Hornung (53) kann die Aufregung nicht verstehen: «Wir wollten eigentlich nur den Erwachsenen eine Zone bieten, damit sie ihr Essen in Ruhe geniessen können.»

Dass er nun von vielen als Kinderhasser abgestempelt wird, bedauert er: «Wir kochen jedes Jahr über 2000 Kindermenüs.»

In Oftringen AG sind es nicht Cowboyhüte oder Kinder, sondern Trainerhosen. Die sind in der You-Bar seit kurzem verboten. Grund ist ein Fitnesscenter in der Nähe. «Dort gibt es keine Duschen. Immer wieder wollten Leute nach dem Training verschwitzt bei uns etwas trinken», sagt der stellvertretende Geschäftsführer Emanuel Rippstein (26). Es gehe beim Verbot also nicht um den Look, sondern den Schweissgeruch: «Als andere Gäste reklamierten, mussten wir reagieren.»

Der Verband Gastrosuisse zeigt durchaus Verständnis für die immer häufigeren Verbote der Wirte: «Keiner schränkt seine Gäste gerne ein. Sieht sich ein Wirt dennoch dazu veranlasst, solche Regeln aufzustellen, so ist das sein eigener Entscheid – wozu er mit Sicherheit seine guten Gründe hat.»

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