Die «Sonntagszeitung» hat eine grosse Umfrage unter den Sozialdiensten in der Schweiz durchgeführt. 615 Gemeinden haben daran teilgenommen.
Die grössten Sorgen der Ämter: Immer mehr Sozialfälle bei gleich viel Personal, kaum Jobs für ältere und schlecht ausgebildete Personen sowie Jugendliche mit überrissenen Ansprüchen.
Beispiele dafür bringt Olaf Wirtz, der Leiter der Sozialdienste in Derendingen SO: «Sie stehen unten am Schalter, sind überschuldet, telefonieren mit dem neusten Handy und wollen Geld von uns», sagt er und meint: «Das geht nicht.»
Sozialhilfe soll Wohnung zahlen
Dann erzählt Wirtz von einem Fall eines 19-Jährigen. Er hatte die Lehre abgebrochen, wollte zu Hause ausziehen und sich die Wohnung von der Sozialhilfe zahlen lassen.
Nun reden die Sozialarbeiter mit dem jungen Mann und seinen Eltern. Sie werden ihm sagen, dass es «zumutbar» sei, noch zu Hause zu wohnen. Den Eltern machen sie zudem klar, dass sie seine Erstausbildung zahlen müssen.
«Wenn es einreisst, dass sich Junge bei uns melden, die eine Wohnung suchen und sich nur noch auf den nächsten Sommer freuen, haben wir ein weiteres Problem», sagt Wirtz zur «Sonntagszeitung».
130 Sozialfälle pro Mitarbeiter
Denn über zu wenig Arbeit können sich die Schweizer Sozialhelfer nicht beklagen. Auf einen Mitarbeiter kommen durchschnittlich 100 Klienten, bei Wirtz sind es sogar 130.
Das Thema Sozialhilfe dürfte in den nächsten Monaten auch zum Wahlkampfthema werden. Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe Skos überarbeitet zudem ihre Richtlinien. Ab nächsten Freitag beginnt sie mit der Befragung der Mitglieder.
Die jetzigen Skos-Richtlinien sorgten bereits für Kritik, einzelne Gemeinden sind ausgestiegen. Doch in der Umfrage der «Sonntagszeitung» sind fast 85 Prozent damit zufrieden. 23 Gemeinden allerdings liebäugeln mit einem Austritt. (sas)
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