Auf einen Blick
- Zürcher Schulen sollen keine eigenen Genderleitfäden mehr anwenden
- Gendern ist nicht notenrelevant, sagt Bildungsdirektorin Silvia Steiner
- Der Vorstoss wurde mit 90 zu 79 Stimmen überwiesen
Zürcher Fachhochschulen und andere Bildungsinstitutionen sollen keine eigenen Sprachleitfäden zum Thema Gendern und inklusiver Sprache mehr anwenden. Der Kantonsrat hat am Montag ein Postulat von FDP, EVP und SVP mit 90 zu 79 Stimmen überwiesen.
Der Vorstoss will, dass sich die Bildungsinstitutionen beim Thema Gendern und inklusive Sprache an den Empfehlungen des Regierungsrates orientieren. Dieser verzichtet auf Sonderzeichen wie Genderstern und Doppelpunkte.
«Der Wildwuchs an institutseigenen Sprachregelungen muss gestoppt werden», sagte Susanne Brunner (SVP, Zürich). Dieses Laissez-faire sei ein Skandal. Den Studierenden drohe die Gefahr einer schlechteren Bewertung, wenn sie korrektes Deutsch ohne Sonderzeichen anwenden würden. Die meisten Studenten unterwerfen sich gemäss Brunner «ohne Murren den Vorgaben ihrer Schule», weil sie einfach ihre Ausbildung absolvieren wollen. Die wenigsten von ihnen würden es wagen, sich gegen Dozenten und Professorenschaft aufzulehnen.
Gendern sei kein Zwang
AL-Kantonsrätin Lisa Letnansky (Zürich) verdrehte angesichts des «Genderstern-Fetischs» der Bürgerlichen die Augen. An den Schulen werde ja gar niemand gezwungen, den Genderstern zu benutzen, sagte sie. «Es gibt kein Problem. Das hier ist reiner Kulturkampf.»
Gleicher Ansicht waren die Grünen. Diese Sprachleitfäden seien lediglich eine Orientierung, sagte Thomas Forrer (Erlenbach). «Gendern fliesst nicht in die Bewertung ein, es sei nicht notenrelevant.» Dies gelte auch für die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und ihren oft bemühten Leitfaden.
Dass Gender-Verzicht keinen Punkteabzug mit sich bringt, bestätigte Bildungsdirektorin Silvia Steiner (Mitte). «Die Sprachleitfäden haben empfehlenden Charakter, es sind keine Vorgaben», stellte Steiner klar. Sollte eine Schule dennoch einen Abzug machen, könnten die Studierenden rekurrieren.
Schulen sehen keinen Handlungsbedarf beim Thema Gendern
Bisher sei dies aber noch nie vorgekommen. Dies liege aber nicht daran, dass die Studierenden dies nicht wagen würden. «Man könnte fast schon sagen, dass Rekurse ein Hobby sind.» Beim Thema Gendern gebe es aber schlicht keinen Handlungsbedarf.
Steiner wird nun innert zwei Jahren einen Bericht zur Forderung der Bürgerlichen abliefern. Bis auf Weiteres dürfen die Schulen ihre Leitfäden aber behalten.
Keinen Erfolg hatten SVP und FDP mit einer Motion, die genau ein solches «Abzugs-Verbot» forderte. Mit 95 Nein zu 75 Ja Stimmen lehnte der Kantonsrat es ab, diesen Grundsatz zu verankern.
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