Kaum aus dem Knast, ist Anton Sch. (58) schon wieder aktiv
Hochstapler Nimmersatt

Er wollte einen 39-Millionen-Jet kaufen. Eine Luxusyacht für 500’000 Franken erwerben. Nicht die einzigen Betrügereien, für die der ewige Hochstapler fünfeinhalb Jahre Knast aufgebrummt bekam. Nun ist Anton Sch. in Zürich aufgetaucht.
Publiziert: 16.02.2017 um 23:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 06:40 Uhr
Sommer, Sonne, Betrügereien: Anton Sch. ist unbelehrbar.
Foto: zvg
Viktor Dammann

Seit über 35 Jahren zieht Anton Sch.* (57) seine Mitmenschen mit unglaublichsten Lügengeschichten über den Tisch. Mal gibt er sich als Milliardär aus. Dann flunkert er seinen Opfern vor, er sei in Brasilien Besitzer einer Hotelkette. Oder er ist einfach nur ein überaus erfolgreicher Geschäftsmann.

Seit Mitte Dezember macht der Hochstapler Zürich unsicher – alles nur knapp einen Monat nach seiner bedingten Entlassung. Seine Masche: Als ein Restaurant im Kreis 4 einen Koch sucht, heuert Anton Sch. an. Kurze Zeit später sind Wirtin und Gauner ein Liebespaar.

Wieder gaukelt er Vermögen vor

Die Wirtin sagt heute: «Toni erzählte mir, dass er in einem grossen Hotel in Rio der Küchenchef war. Nun sei in der Schweiz seine Mutter gestorben und habe ihm ein grosses Vermögen hinterlassen. Er war charmant und immer gut gelaunt.»

Toni fragt seine neue Freundin, ob er sich am Restaurant beteiligen könne und verspricht, brasilianische Reisegruppen als Gäste. Die Wirtin ist begeistert. Weil er die bestehende Küche für zu klein hält, wird eine neue für 150’000 Franken bestellt.

Der vermeintliche Millionenerbe beginnt zu träumen, will das ganze Haus kaufen und umgehend renovieren. Ein Architekt wird mit Planungsarbeiten beauftragt. «Da er sich wie der Besitzer aufführte, glaubte ich ihm und verlangte kein Depot», so der Verwalter. Ein Fehler!

Wieder platzt ein Deal – Anton Sch. erscheint nicht

Am 27. Januar ist Zahltag. Anton Sch. soll das Depot hinterlegen und den ersten Monatszins von 4600 Franken zahlen. Seine Freundin wartet auf die 100'000 Franken Beteiligung. Doch Toni erscheint nicht.

Der Verwalter und die Wirtin finden ihn schliesslich bewusstlos in der Badewanne, neben sich zwei leere Flaschen Rum. Schon zuvor hatte der Hausbesitzer vergeblich auf Käufer Sch. und die 100'000 Franken Anzahlung gewartet. Als «Beweis» kamen Mails einer Bank in Brasilien, in denen sich der Generaldirektor persönlich für Anton Sch. verbürgte. Nur: Die Mails war fingiert, die Bank nicht existent – der Bankdirektor und Anton Sch. dieselbe Person.

Seine Opfer erwägen eine Strafanzeige. Wie steht Anton Sch. zu den Vorwürfen? «Ich habe keine strafbaren Handlungen begangen», sagt er zu BLICK.

*Name der Redaktion bekannt

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