Unter den Katzenfreunden im Quartier Surbaum in Reinach BL regiert die Angst. Rund um den Coop an der Habshagstrasse lässt man seit einer Woche seine Lieblinge nicht mehr gerne in den Garten. Denn innert drei Tagen sind im Umkreis von nur 50 Metern zwei Katzen schwer misshandelt worden: Kater Gringo (1) und Katze Häxli (6).
Gringo bekommt auch Tage später noch immer Infusionen in der Tierklinik in Münchenstein BL. «Es geht ihm gar nicht gut», sagt Frauchen Jeannine Zürcher (30). «Er hat heute hohes Fieber bekommen, nachdem die gebrochene Pfote operiert worden war.»
Ein Facebook-Post als Warnung
Eine Freundin hatte ihr am Samstag den Facebook-Post über die Attacke auf Nachbarskatze Häxli geschickt, die vor einer Woche passierte. «Sie warnte mich. Das sei doch in meinem Quartier», so die Tierfreundin. «Doch zu dem Zeitpunkt nahm ich das noch nicht so ernst.»
Aber bereits am Tag darauf sieht die Welt anders aus. «Gringo kam am Sonntag gegen elf Uhr durch das Katzentürchen rein. Mein Freund weckte mich, der Kater sei verletzt», sagte er.
«Er lag auf dem Fenstersims, wo er durch die Katzentür gekommen ist. Die rechte Pfote liess er hängen. Sie war übel geschwollen, auch im Gesicht hatte er Beulen», erzählt Zürcher.
Anfangs denkt das Frauchen noch an einen Unfall
Jeannine Zürcher denkt zuerst nicht an einen Tierquäler: «Ich dachte, Gringo sei angefahren worden. Erst als ich sah, dass seine Schnurrbarthaare abgeschnitten waren, ging mir ein Licht auf.»
Bei Büsi Häxli war schnell klar, was passiert war. «Ich wusste sofort, dass da ein Tierquäler am Werk gewesen war», sagt Elisabeth Sprunger (80). «Das Fell war so komisch geschnitten, das konnte kein Unfall sein», sagt die Besitzerin.
Am Donnerstag sei Häxli noch fit und munter gesehen worden. Als der Untermieter die Katze aber – wie jeden Abend – ins Haus lassen wollte, kam sie nicht. Alle Rufe verhallten im Nichts. «Erst gegen Freitagmittag kam sie nach Hause. Sie sah schrecklich aus. Das zerfetzte Fell, die abgeschnittenen Schnurrbarthaare, das ganze Blut», so die geschockte Katzenhalterin.
Die attackierten Tiere sind verstört und trauen sich kaum vor die Tür
Auch Tage nach der Attacke läuft das Büsi noch nervös durch das Haus. Bei jedem Geräusch zuckt es zusammen und zieht sich zurück. «Es hat keine Lust, länger draussen zu bleiben», sagt Sprunger. «Sie geht nur kurz in den Garten, dann kommt sie schnell wieder rein.»
Gestern war noch immer unklar, wer die Katzen gequält hat. Die Polizei ist weiter im Quartier unterwegs. Die Beamten machen Fotos, befragen Anwohner und suchen nach Zeugen. Die Nachbarn hoffen, dass der Tierquäler bald gefunden wird – und ihre Lieblinge wieder in Sicherheit sind.
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