Kast gegen Kesb
Darum nahmen sie mir die Kinder weg

Über 100 Seiten stark ist die Akte Kast. BLICK hatte exklusiv Einblick in die Dokumente. Sie zeichnen die Geschichte einer Familie nach, die am Ende nur einen Ausweg sieht: Die Flucht vor den Schweizer Behörden auf die Philippinen.
Publiziert: 31.07.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:08 Uhr
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Christian Kast (46) mit den Fotos seiner Familie, die jetzt auf den Philippinen ist.
Foto: Fabio Confessore
Von Cyrill Pinto

Am Anfang des Dramas steht die Gefährdungsmeldung einer Nachbarin an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Laufenburg AG. Die beiden Kinder Alina (2) und Queen (6) würden immer wieder alleine draussen spielen.

Tatsächlich hat die Familie Kast Probleme. Christian Kast (46) sucht Hilfe, wird aber von der ­Familienberatung Laufenburg abgewiesen – er solle in einem halben Jahr wiederkommen. Die Filipina Margie Kast (29) fühlt sich in der Schweiz ausgegrenzt, erfährt Rassismus. Sie vermisst ihre Familie. Hinzu kommt: Sie quälen Unterleibsschmerzen – mehrere Arztbesuche bringen keine Besserung. Wenn sie sich schlecht fühlt, wird sie ungehalten, wirft mit Gegenständen um sich.

Auch am 17. September 2014 tat sie das. Und an diesem Tag klingelten zwei Mitarbeiterinnen der Kesb in Sisseln AG an der Haustür der Familie. Christian Kast war bei der Arbeit, seine Frau mit den Kindern allein. Die Kesb-Mitarbeiterinnen fanden «zertrümmerte und herumliegende Haushaltsgegenstände sowie Spielsachen vor», heisst es in den Akten. Das Familiengericht ordnet daraufhin mittels superprovisorischer Verfügung einen Obhutsentzug an. Im Entscheid wird eine «angespannte Paarproblematik mit häuslicher Gewalt» erwähnt. Die Situation sei für die Kinder «unzumutbar», sie kommen nach Baden AG ins Heim.

Christian Kast betont, dass ihm im Streit mit seiner Frau nur «einmal die Hand ausgerutscht» sei. «Ich schäme mich dafür», sagt er. Er nimmt an einem Konflikttraining teil – die Behörden bescheinigen ihm Besserung. Doch seine Frau Margie bricht nach dem Obhutsentzug zusammen, liegt zwei Wochen im Spital. «Sie konnte den Entscheid der Behörden überhaupt nicht verstehen, sie wurde traumatisiert», erinnert sich ihr Ehemann.

Als die Kinder im März in ein anderes Heim kommen sollen, fordert Kast eine Unterbringung in der Nähe: Das solothurnische Trimbach sei zu weit weg. Das Gericht entscheidet trotzdem: Die Kinder kommen nach Trimbach.

In der Folge erhöht sich auch der monatliche Betrag, den Kast für die Verpflegung der Kinder bezahlen muss: von 1500 auf 2000 Franken – obwohl die Kosten schon vorher an der «obersten Grenze von Kasts Möglichkeiten» lagen, wie sein Anwalt schrieb. Als die Besuchszeit von zwei auf acht Stunden ausgedehnt wird, verhilft Christian Kast seiner Familie zur Flucht.

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