R. S.* zog von 2015 bis 2016 für seine Autovermietung in Bülach ZH rund 100 Kunden über den Tisch. Auf den ersten Blick wirkte alles seriös, doch am Ende linkte er seine Opfer mit masslosen Forderungen.
Als «Kassensturz» die Betrügereien aufdeckte, rastete der Deutsche aus. Er zog eine Sturmhaube an, zückte sein Handy und «nahm» den Reporter fest, schrie dabei «im Namen des Volkes».
Juristischer Grenzläufer
Jetzt stand er wegen diverser Vergehen vor dem Bezirksgericht Bülach. Und wurde unter anderem wegen des gewerbsmässigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von 15 Monaten verurteilt, wie der «Zürcher Unterländer» berichtet. Danach muss er die Schweiz für zehn Jahre verlassen.
Vom Richter gefragt, ob er einsehe, dass er gegen das Gesetz verstossen habe, antwortete der Deutsche: «Ich war der Auffassung, mein Handeln war juristisch grenzwertig korrekt.» Mehrfach bezeichnete er sich laut der Zeitung als «Grenzläufer zwischen Zivil- und Strafrecht».
Immer wieder Betrügereien
Der Deutsche ist ein Wiederholungstäter. Neben der betrügerischen Autovermietung handelte er mit Occasionsautos. Dabei liess er die Käufer im Glauben, es handle sich um neuere Modelle in gutem Zustand.
Und im Jahr 2013 verkaufte S. dem deutschen Discounter Aldi über fünf Tonnen Honig – angeblich aus der Schweiz. In Wahrheit stammte der Honig aus dem Ausland. Der Schwindel flog auf.
Der Betrüger muss nun zurück nach Deutschland – was ihm nicht viel auszumachen scheint. Der «Zürcher Unterländer» zitiert ihn: «Ich bin froh, wieder in mein Land zu kommen.» Am Ende des Prozesses sagte er, das sei kein salomonisches Urteil: «Salomon hätte anders entschieden.»
* Name bekannt