Kantonsrat LU
Aktionäre sollen über Löhne der CKW-Teppichetage entscheiden

Bei der CKW AG soll die Generalversammlung über die Entschädigungen für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung befinden. Der Luzerner Kantonsrat hat den Regierungsrat am Dienstag beauftragt, an der CKW-Generalversammlung 2026 einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Publiziert: 28.01.2025 um 08:10 Uhr
|
Aktualisiert: 28.01.2025 um 10:54 Uhr
Foto: GAETAN BALLY
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Das Parlament überwies ein dringliches Postulat von Ruedi Amrein (FDP) mit 102 zu 0 Stimmen teilweise erheblich. Derzeit wird bei dem Energieversorger das Salär- und Bonussystem durch einen Ausschuss des Verwaltungsrats festgelegt.

Der vollen Erheblicherklärung entgegen stand, dass Amrein vom Regierungsrat bereits für die Generalversammlung vom 30. Januar 2025 einen entsprechenden Antrag forderte. Weil die Frist für Anträge aber bereits abgelaufen ist, kann der Regierungsrat erst auf die Versammlung von 2026 hin aktiv werden.

Amrein verwies in seinem Postulat auf den Aargau, der bei der CKW-Muttergesellschaft Axpo mit derselben Forderung erfolgreich war. Hintergrund waren dort stark gestiegene Entschädigungen in einer energiepolitisch schwierigen Phase.

Gemäss Amrein befindet sich die CKW in einer analogen Situation. Auch dort seien die Vergütungen in Folge der guten Unternehmensergebnissen «überraschend stark» gestiegen, sagte er am Dienstag im Kantonsrat. Der Entscheid über die Entschädigungen solle deswegen breiter abgestützt werden.

Gemäss dem CKW-Geschäftsbericht stiegen die Entschädigungen für die gesamte Geschäftsleitung im 2023/24 von 3,0 Millionen Franken auf 3,2 Millionen Franken (inklusive Vorsorgebeiträge). Die Entschädigungen an die sieben Mitglieder des Verwaltungsrats blieben mit 0,3 Millionen Franken unverändert.

Regierungsrätin Ylfete Fanaj (SP) sagte im Kantonsrat, dass dies zwar «kein exorbitanter Anstieg» sei. Der Regierungsrat wolle aber ein Zeichen setzen und unterstütze das Postulat.

Fanaj kritisierte dabei auch die Erhöhungen der Entschädigungen bei der Axpo. Deren CEO Christoph Brand präsidiert den Verwaltungsrat der Tochtergesellschaft CKW.

Der Kanton Luzern hält an der CKW 9,9 Prozent der Aktien. Mehrheitsaktionärin ist mit 81,1 Prozent die Axpo Holding AG.

Sämtliche Fraktionen sprachen sich dafür aus, dass auch bei der CKW die Generalversammlung über die Löhne der Chefetage entscheiden solle. Dies schaffe eine grössere Transparenz und Legitimation, hiess es etwa. Darauf hingewiesen wurde auch, dass sich die Energieversorger «faktisch in Staatsbesitz» befinden würden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?