Büsi Hugo spielt mit einer Stoffmaus, während Bruder Max friedlich im Körbchen schlummert. Die beiden Kater waren Stammgäste in der Migros in Langendorf SO. Knapp drei Jahre lang gehörten sie im Einkaufscenter quasi zum Inventar. Dann wurden sie vor die Tür gesetzt. Jetzt warten sie im Tierheim Olten SO auf einen neuen Besitzer.
«Für die Katzen ist es so das Beste», sagt Centerleiter Martin Huser. «Sie hatten oft Magenprobleme, weil sie von den Kunden alles Mögliche zu fressen bekamen.» Zudem häuften sich Reklamationen – besonders von Allergikern, die sich an den Tieren störten. Aber nicht alle Kunden haben für das Hausverbot Verständnis. «Das sind billige Ausreden, den Katzen ging es wunderbar», sagt Celine Pichter (19). Auch Verena Darwiche (66) ärgert sich: «Traurig, dass die negativen Stimmen gesiegt haben. Die Katzen waren doch nur im heimeligen Eingangsbereich!»
Tatsächlich verbrachten Max und Hugo die meiste Zeit beim Eingang zum Migros-Restaurant. Aber nicht immer. «Sie hielten gerne ein Nickerchen bei Micasa und schlenderten auch mal durch die SportXX-Filiale», sagt Huser. Manchmal blieben sie über Nacht drinnen – unabsichtlich. Huser: «Dabei lösten sie den Alarm aus. Bereits vier Mal musste die Polizei ausrücken. Das geht einfach nicht!»
Kantonschemiker Martin Kohler bekam derweil ebenfalls immer öfter Reklamationen. «Es geht nicht», sagt er, «dass Tiere in der Migros frei herumspazieren. Die Hygieneverordnung ist klar: Wo mit Lebensmitteln umgegangen wird, sind keine Tiere zugelassen.»