Die Kantone bereiten sich weiter auf einen Wiederanstieg der Fallzahlen vor – und ergreifen gleichzeitig Massnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus zu vermindern (SonntagsBlick berichtete). Nun sind weitere Massnahmen absehbar: Die Grippe-Impfkampagne, die der Bund jedes Jahr national durchführt, soll dieses Jahr massiv erweitert werden.
Auch die Kantone unterstützen das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bei der Umsetzung, wie aus den internen Lagedokumenten der kantonalen Krisenstäbe hervorgeht.
So schreibt beispielsweise der Kanton Zug: «Auf den Herbst 2020 hin wird der Kanton Zug den Bund in der Kampagne für die saisonale Grippeimpfung unterstützen (...).»
Massiv höhere Kosten
Ähnliches ist aus anderen Kantonen zu hören. In welcher Form die Impfkampagne in diesem Jahr genau umgesetzt werden soll, ist noch unklar. In den vergangenen Jahren setzte das BAG jeweils auf Flyer und Plakate sowie auf digitale Werbung. Das BAG schreibt: «Das übliche Informationsmaterial über Impfempfehlungen für Menschen mit erhöhtem Komplikationsrisiko und ihre Familien wird aktualisiert und über die üblichen Kanäle verteilt.» Von der Unterstützung der Kantone weiss das BAG offiziell noch nichts; es seien bislang keine konkreten Unterstützungsangebote eingegangen.
Gerüchte rund um Zwangsimpfungen bei Corona oder auch bei der Grippe sind jedoch falsch. Das Bundesamt für Gesundheit hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass niemand gegen seinen Willen geimpft werden darf. Das werde trotz der Corona-Pandemie weiterhin so bleiben, betonen die Verantwortlichen.
Wie viel die nationale Impfkampagne im Herbst kosten soll, ist indes noch unklar. Die entsprechenden Ämter prüfen derzeit das Budget. In den vergangenen Jahren schlug die Kampagne jeweils mit rund 40'000 Franken zu Buche, teilt das BAG mit. Aus internen Kreisen ist aber zu hören, dass sich das Budget aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr deutlich erhöhen dürfte.