An einer Vorstandssitzung entschied die Walliser SP am Montagabend, mit einem Zweierticket in den zweiten Wahlgang vom 19. März zu steigen. Beim ersten Wahlgang vom Sonntag landeten die beiden SP-Kandidaten Esther Waeber-Kalbermatten (bisher) und Stéphane Rossini hinter dem CVP-Trio auf den Plätzen vier und fünf. Es wäre undenkbar gewesen, die beiden nicht wiederum aufzustellen, wie SP-Präsidentin Barbara Lanthemann sagte.
Die beiden SP-Kandidaten hatten sich vor SVP-Staatsrat Oskar Freysinger platziert, der um die Wiederwahl in die fünfköpfige Regierung bangen muss. Die SVP setzt nach der Wahlschlappe ihres «Rechtsbürgerlichen Bündnisses» auf einen Alleingang ihres bisherigen Regierungsvertreters Freysinger.
Seine Parteikollegin Sigrid Fischer-Willa und der abtrünnige CVP-Politiker Nicolas Voide waren im ersten Wahlgang chancenlos gewesen. Das Prinzip einer Einerkandidatur sei einstimmig beschlossen worden, sagte SVP-Co-Präsident Jérôme Desmeules am Montagabend. Eine andere Option habe es nicht gegeben.
Die FDP setzt auf Frédéric Favre, der mit rund 8000 Stimmen Rückstand auf Freysinger den neunten Platz belegt hatte. Eine Allianz mit der CVP will die FDP nicht eingehen, wie der politische Sekretär der Partei, Richard Baker, sagte. Aber die CVP werde beim zweiten Wahlgang Schiedsrichterin spielen.
Die CVP setzt auch im zweiten Wahlgang auf ihr im ersten Wahlgang erfolgreiches Trio. Ihre drei Kandidaten Christophe Darbellay, Roberto Schmidt und Jacques Melly (bisher) standen im ersten Wahlgang unangefochten an der Spitze. «Unsere einzige Ambition ist, das Ergebnis des ersten Wahlgangs zu bestätigen», sagte Parteipräsident Serge Métrailler.
Noch offen ist, ob der Mediensprecher der Walliser Polizei, Jean-Marie Bornet, erneut antreten wird. Er landete im ersten Wahlgang mit seiner neu gegründeten Bürgervereinigung Wallis auf dem zweitletzten Platz und wollte die Entscheide der anderen Parteien abwarten, bevor er über eine allfällige erneute Kandidatur entscheidet.
Offen ist auch noch eine allfällige Kandidatur der Grünen. Vier Kandidaten des ersten Wahlgangs haben sich bereits zurückgezogen.
Die Kandidaturen für den zweiten Wahlgang müssen bis am Dienstag um 17 Uhr eingereicht werden.